Polizisten und Soldaten in den Niederlanden suchen weiter intensiv nach zwei verschwundenen Jungen. Der Vater von Ruben (9) und Julian (7) hatte sich am Dienstag in einem Waldgebiet umgebracht. Zuvor hatte er seine Söhne bei deren Mutter abgeholt, von der er getrennt lebte. Auch der Einsatz von Spezialkräften brachte bei der Suche in dem 140 Hektar großen Waldgebiet Bunderbos und einem Kanal unweit von Maastricht zunächst keine Spur der Vermissten.
"Wir suchen die Gegend Zentimeter für Zentimeter ab", versicherte ein Polizeisprecher. Dabei wurden auch Spürhunde und Spezialtechnik eingesetzt. Der Vater der Kinder war in einem Waldgebiet bei Utrecht tot gefunden worden, die Polizei sprach von Suizid. Laut Medienberichten hat der Mann, ein Physiotherapeut, einen Abschiedsbrief hinterlassen. Die Polizei wollte dies nicht bestätigen.
Das Gebiet, auf das die Suche nach den Kindern konzentriert wurde, liegt 150 Kilometer weiter südlich. In der Gegend war der Vater mit den Jungen im Auto beim Tanken von einer Überwachungskamera gefilmt worden. "Es ist für meine Schwester ein Alptraum, nicht zu wissen, wo ihre Kinder sind", zitierte die Zeitung "De Telegraaf" eine Tante der Kinder. Der Mann hatte sich vor zwei Jahren von seiner Frau, die als Feuerwehrfrau in Zeist arbeitet, getrennt.
Bereits in der Nacht zum Mittwoch gab es eine große Suchaktion. "Wir schließen nicht aus, dass er mit den Kindern auch in der Region Aachen war", sagte Polizeisprecher Frank Hoe. Die Polizei hatte sich erst in der Nacht zum Mittwoch per SMS-Kurzmitteilung an Bürger gewandt, die sich in einem "Amber Alert" genannten System zur Mithilfe bei der Suche nach vermissten Kindern bereiterklärt hatten. Es werde später untersucht, warum dies nicht früher geschehen sei, sagte ein Sprecher.
dpa - Bild: Child Focus