Während es in ganz Belgien immer weniger Imker gibt, entwickelt sich die Imkerei in Ostbelgien zu einem weit verbreiteten Hobby. Der Bienenzuchtverein Eupen und Umgebung nähert sich der magischen Zahl von 100 Mitgliedern. Doch auch hier bereiten vor allem Pestizide sorgen um den Bienenbestand.
Die BRF-Redaktion hat die Imker Jacques Marchand und seine Frau in Walhorn besucht. Wenn die Natur erwacht und zigtausende Bienen den Blütennektar in den Waben abliefern, sind die Imker vorbereitet. Den Winter über haben sie die Stöcke gewartet. Auf den vorgefertigten Rahmen bauen die Bienen später die zerbrechlichen Waben. In die Kammern legt die Königin jeden Tag bis zu 2.000 Eier. Rund 20 Tage später schlüpfen hier die neuen Arbeiterbienen. Im unteren Teil des Stocks vermehrt sich das Bienenvolk. Der Honig entsteht eine Etage darüber. Dort legen die Bienen ihren Vorrat an, den der Imker in einigen Wochen erntet.
Der lange Winter macht sich auch in der Zucht bemerkbar. 10.000 Bienen haben den Winter überlebt - im Sommer bilden bis zu 50.000 Bienen das Volk um eine Königin. Wird es zu voll, überführt der Imker einen Teil der Tiere in einen leeren Stock. Der Rauch der Imkerpfeife beruhigt die Bienen. Das neue Volk zieht sich selbst eine neue Königin.
Was den Gärtner zur Verzweiflung treibt, freut den Imker: Der Löwenzahn. Im Umkreis von drei Kilometern schwärmen die Bienen aus. Doch der Kampf gegen vermeintliches Unkraut wie Löwenzahn mit Pestiziden ist ein Grund, warum die Bienen es hierzulande immer schwerer haben. Wenn die Biene verschwindet, stirbt vier Jahre später auch der Mensch, soll Albert Einstein gesagt haben. Der Bienenzuchtverein Eupen bietet im Haus Ternell einen Züchterkurs an, bei dem jedes Mitglied betreut wird.
Bild: BRF Fernsehen