Das Unternehmertum im ländlichen Raum war am Dienstag Thema einer Fachtagung in St. Vith. Organisiert wurde sie vom wallonischen Netzwerk der Ländlichen Entwicklung. Dabei wurde unter anderem vorgestellt, wie Betriebe nutzbringend zusammenarbeiten können. Im Vordergrund standen auch Fragen und Modelle der Betriebsübergabe.
Zum Programm gehörte die Besichtigung von zwei Betrieben: zum einen das holzverarbeitende Unternehmen Peter Müller in Möderscheid, zum anderen die Schreinerei von Rolf Jodocy in Born.
Zwei Besuchergruppen interessierten sich für die Bau- und Möbelschreinerei von Rolf Jodocy. Oder viel mehr dafür wie hier gearbeitet und ausgebildet wird. Stichwort: duale Ausbildung, wie sie mehr und mehr auch im Landesinnern als Option wahrgenommen wird. Einer seiner Lehrjungen hat an den Worldskills in London teilgenommen, der andere an den Euroskills in Francorchamps. Die Besucher interessieren sich aber auch dafür, wie sich der Schreinerbetrieb angesichts des wirtschaftlichen und technologischen Wandels aufstellt.
Für das wallonische Netzwerk der Ländlichen Entwicklung ist der holzverarbeitende Sektor in Ostbelgien ein Anschauungsbeispiel.
Bei der Fachtagung wurden weitere Beispiele der nutzbringenden Zusammenarbeit von Unternehmen gerade im Bereich nachhaltiges Bauen vorgestellt aus Enghien, Beauraing oder Beckerich. Eine andere zentrale Fragestellung: Wie steht es um die Betriebsübergabe? Beim holzverarbeitenden Unternehmen Peter Müller in Möderscheid haben zwei leitende Mitarbeiter die Geschäfte vom Betriebsgründer übernommen - und den Namen gleich mit, wie Xavier Delmon vom wallonischen Netzwerk der Ländlichen Entwicklung erklärte.
Bislang finde diese Form der Betriebsübergabe aber hierzulande wenig Nachahmer, sagt Xavier Delmon - dabei sei sie in Frankreich oder Spanien gang und gäbe. Vielleicht fehle es in Belgien einfach nur am nötigen gesetzlichen Rahmen.
Bild: BRF