Alemannia Aachen spielt weiter auf dem Tivoli, obwohl der Club nur einen kleinen Teil der Betriebskosten für das Stadion bezahlen kann. Der Stadt übernehme nach jetziger Kalkulation rund 1,5 Millionen Euro Betriebskosten für die nächste Saison, teilte der Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Helmut Ludwig am Donnerstag den Beschluss des Aachener Stadtrates mit.
Die Alemannia selbst könne nur rund 500.000 Euro aufbringen. Der Club hatte im November einen Insolvenzantrag gestellt.
Wenn der Tivoli gar nicht mehr genutzt würde, müsste die Stadt rund 500.000 Euro pro Jahr für den Stadion-Unterhalt zahlen. In einem Konzept sollen nun Möglichkeiten für andere Nutzungen aufgezeigt werden, die Einnahmen bringen.
Im Moment ist der Drittligist noch Eigentümer der Arena. Das wird sich mit dem anstehenden Insolvenzverfahren ändern. "Das heißt, es wird einen neuen Eigentümer geben, der dann auch für die Betriebskosten zuständig ist", sagte Ludwig. Die Stadt zählt zu den Hauptgläubigern. Zusätzlich zu den Betriebskosten bringt die Stadt für Stadionkredite 360.000 Euro im Jahr auf.
Der Fußball-Drittligist will seinen Spielbetrieb bis zum Saisonende aufrechterhalten, sich danach über das Insolvenzverfahren sanieren und nach jetzigem Stand in der Regionalliga neu starten. Die Stadt hatte sogar einen Strafantrag gegen die Alemannia wegen Täuschung im Zuge der Umschuldung gestellt. Im Streit mit der Stadt hatte der Verein wiederum gedroht, künftig im nahen Jülich zu spielen. Diese Idee war aber am Veto der Stadt Jülich gescheitert.
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