In der ehemaligen Nadelfabrik am Aachener Reichsweg hat das Aachener Stadtarchiv, eines der bedeutendsten Stadtarchive in Nordrhein-Westfalen, endlich den Platz bekommen, den es braucht: 13 Kilometer Regalfläche für mehr als einer Million Archivalien-Einheiten. Darunter ist so mancher historische Schatz. Angefangen von der ältesten vorhandenen Urkunde aus dem Jahr 1018 bis in unsere Zeit.
Viele Dokumente zeugen vom regen Kontakt zu den Nachbarn in der Grenzregion. Auch belgische Urkunden und Bücher sind dort zu finden, wie zum Beispiel die so genannten Gudungsbücher aus Walhorn. Dabei handelt es sich um eine Amtsbuchserie, die gerichtsrelevante Sachen, die vor der Gerichtsbank Walhorn verhandelt wurden, beinhaltet, wie Dr. Thomas R. Kraus, Leiter Stadtarchiv Aachen, erklärt. Sie beginnen im 16. Jahrhundert und gehen bis ins 18. Jahrhundert hinein.
Interessierte Bürger können die Originaldokumente in dem neuen Lesesaal mit mehr als 20 Studienplätzen ansehen. Vor allem Genealogen kommen gerne hierher, um in den Tauf-, Heirats- und Sterberegistern zu forschen und ihre Ahnenfolge zu erweitern. Für Ostbelgier ist auch der Nachlass des gebürtigen Nidrumers Wilhelm Benker interessant.
Neben dem Aachener Stadtarchiv gibt es noch zwölf weitere Mieter: Betriebe, Vereine und städtische Einrichtungen, die sich mit Migration und Integration befassen - ein Schwerpunktthema der Nadelfabrik.
Identität und Integration sollen vor allem durch soziale und kulturelle Angebote gefördert werden. Die Nadelfabrik will ein Begegnungsort sein, an dem Ausstellungen, Konzerte, Tanz und Theateraufführungen stattfinden können - wie zum Beispiel die Kostprobe des Aachener Das-Da-Theaters.
Bild: BRF Fernsehen