Rom war einmal das Zentrum eines Weltreiches mit einer Hochkultur, die uns bis heute beeinflusst. Wenn wir aber davon sprechen, dass Zustände "wie im alten Rom herrschen", dann erinnern wir uns in erster Linie an den moralischen Niedergang der Republik.
Nicht weniger populär ist die Redensart vom "Untergang des Abendlandes", die auf den deutschen Geschichtsphilosophen Oswald Spengler zurückgeht. Auch wenn sich Spengler schon in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts ausdrücklich gegen die pessimistische Auslegung seines damaligen Bestsellers gewehrt hat, in Krisenzeiten wird immer wieder gerne darauf zurückgegriffen.
Kein Wunder, dass vor dem Hintergrund der momentanen Krise in der Europäischen Union auch Bücher in den Blickpunkt genommen werden, die historische Analogien zwischen der EU-Krise und dem Fall Roms neu analysieren.
Ein solches Buch - "Le Déclin. La crise de l’Union européenne et la chute de la République romaine – analogies historiques" - hat der Eupener Historiker David Engels im französischen Toucan-Verlag veröffentlicht und zunächst damit vor allem in Frankreich für Aufsehen gesorgt. Engels lehrt an der Freien Universität Brüssel Alte Geschichte und steht seit einem Jahr auch an der Spitze der altertumswissenschaftlichen Zeitschrift "Latomus".
Im Thema am Abend erläutert Prof. Dr. Engels seine Kernthese anhand verblüffender Parallelen zwischen dem Ende der römischen Republik und der aktuellen Krise in der Europäischen Union.
Details
David Engels
Le Déclin. La crise de l’Union européenne et la chute de la République romaine – analogies historiques
Erschienen am 6. Februar 2013
384 Seiten, 20 Euro
ISBN : 9782810005246
Editions du Toucan
Cover: Editions du Toucan