etwa 1.000 Tiere, darunter 200 verschiedene Arten.
"Manche Tiere könnten eine Mütze sicherlich brauchen", scherzt Euregiozoo-Direktor Wolfram Graf-Rudolf. "Nein, im Ernst. Unsere Trampeltiere beispielsweise haben da gar nichts mit zu tun, und die Tiere, die wirklich Wärme brauchen, haben natürlich auch angepasste Stallungen oder Käfige. Aber was die Tiere alle wollen, ist das, was wir auch wollen: Sonne und endlich wieder wärmere Temperaturen."
Ein weiteres Kälte-Problem: Die Besucher bleiben dem Tierpark fern. "Dieses Jahr war bisher kaum etwas los. Wir sind ein Betrieb, der vom Wetter abhängig ist, wie das auch für ganz viele gastronomische Betriebe gilt. Aber das kann man planen, damit man nicht in eine Schieflage kommt", erklärt Graf-Rudolf. "Es kann aber sein, dass neue Projekte sich verzögern, weil wir erst ein paar Euro auf die Seite legen müssen. Schließlich weiß kein Mensch, wie der nächste Winter wird."
Eine Art "Glättegefahr" für die Tiere besteht nicht. "Aufpassen muss man bei den Zebras, das sind ja sehr impulsive Tiere. Nur: Wenn die zu lange im Stall bleiben, werden sie nur noch wilder. Ein Zebra hat mit dem Huf einen ziemlich langen Bremsweg und es gibt noch keine Winterhufe. Da muss man aufpassen, aber die Pfleger haben bisher immer ein fantastisches Gefühl dafür gehabt, wann man sie trotz Schnee dann doch einmal raus lässt."
"In unserer Gegend ist es jetzt nicht so völlig überraschend, dass wir mal kältere Temperaturen haben. Dementsprechend sorgen wir natürlich erst für alles, was ein Tier braucht, bevor wir es in den Aachener Tierpark holen. Eine Fußbodenheizung haben wir zum Beispiel bei den Erdmännchen und Zebramangusten. Die Servalen mögen lieber Wärme von oben, da haben wir das Decken-Wärmelicht angeschaltet."
Neuer Spielplatz am alten Piratenschiff
Im Frühjahr gibt es im Tierpark richtig was zu tun. "Das ist wie bei jedem Privatmann im Garten. Hier was sauber machen, da was streichen, da was abspritzen, die Algen entfernen. Neu ist in diesem Jahr ein schöner Spielplatz für die kleineren Kinder am alten Piratenschiff, der ist ganz neu aufgebaut worden. Es wird auch einen kleinen Kiosk geben, wo man im Sommer mal ein Würstchen essen oder einen Kaffee trinken kann."
"Tiermäßig geht es eigentlich erst im Herbst weiter. Wir haben gerade erst die Gepard- und die Kapuzineranlagen neu gemacht. Als nächstes widmen wir uns dem alten Papageientrakt, der wird komplett erneuert. Außerdem wird die Känguruhanlage vergrößert. Neue Tiere gibt es aber erst wieder im nächsten Jahr."
Bestaunen kann man aber den neuesten Nachwuchs. "Wir haben kleine Lisztäffchen, die vor ein paar Tagen das erste Mal raus durften. Ansonsten kommt jetzt alles nach und nach: Die Vögel fangen an, die Störche beginnen zu klappern." Aber der Aachener Tierpark hält sich mit dem Züchten zurück. "Ich möchte nur Tiere züchten, wenn ich vorher weiß, in welche Haltung sie gehen, und nicht erst Tiere produzieren und dann hinterher die Frage stellen: Wo geben wir die jetzt hin?"
Interview: Biggi Müller - Bild: Euregiozoo - Aachener Tierpark