Auch wenn das Frühjahr noch ein bisschen auf sich warten lässt, kann man zumindest seinen Körper jetzt schon auf Vordermann bringen. Heilpraktikerin Agnes Klasen aus Prüm empfiehlt eine Entschlackungskur mit Wermut.
Wie die "Muntermacher-Frühjahrskur" funktioniert, erklärt Agnes Klasen am Freitag (22. März) bei einem Vortragsabend in Hergersberg.
Der BRF hat im Vorfeld mit der Expertin über Entschlackung und die besondere Rolle des Wertmuts gesprochen.
Warum ist es wichtig für den Körper, dass wir uns im Frühjahr von Schlacken befreien?
"Grundsätzlich muss man sagen, dass es generell wichtig ist, den Körper regelmäßig immer über verschiedene Maßnahmen zu entgiften. Das ist das ganze Jahr über wichtig. Nur sammeln sich im Herbst und Winter, wo wir uns viel drinnen aufhalten und der Stoffwechsel heruntergefahren ist, besonders viele Schlacken an. Genau wie in der Natur muss in unserem Körper wieder alles in Fluss kommen - dafür müssen die Wege frei sein. Das heißt: Die Lymphe müssen freigelegt werden, damit sie richtig durchgängig sind. Die Durchblutung muss wieder auf Vordermann gebracht werden. Und das geht nur, wenn der Körper gereinigt ist, damit über diesen Weg die Zellen auch wieder zu ihrem Sauerstoff kommen, damit auch die Organe wieder richtig durchblutet werden können und ihre Funktionen dann ordnungsgemäß vollziehen können."
Für diesen Vortrag haben Sie ein ganz besonderes universales Allheilmittel ausgesucht: den Wermuttrank. Was hat es damit auf sich?
"Ich praktiziere hauptsächlich nach Hildegard von Bingen, da gibt es verschiedene 'Universalheilmittel'. Vieles wird in Wein gekocht und vor allen Dingen auch mit Honig, weil dann die Gewürze oder die Kräuter ihre Wirkung besser ausüben können. Der Wermut ist eigentlich wie kein anderer in der Lage, durch seine Bitterstoffe die Galle und den Magen anzuregen, die Sekretion von den Säften anzuregen. Der Stoffwechsel beginnt mit der Nahrungsaufnahme, daher ist es sehr wichtig, dass vor allen Dingen der Magen-Darm-Trakt auf Vordermann gebracht wird. Das kann der Wermut ganz besonders gut, und er stärkt darüber hinaus auch die Nieren, die die Gifte heraus transportieren."
Wie ist Hildegard von Bingen vor über 1000 Jahren auf die Ideen gekommen, mit solchen Sachen wie zum Beispiel Wermut zu heilen?
"Hildegard ist letztes Jahr heilig gesprochen und auch zur Kirchenlehrerin erhoben worden. Sie hat ihr Wissen über Visionen empfangen, das wurde durch die Heiligsprechung jetzt auch gewürdigt. Sie hat zu allen Kräutern und zu allen Früchten jeweils eine große Abhandlung schreiben lassen. Die wurden dann in den 50er Jahren von einem Dr. Hertzka nochmal umgelegt, so dass wir heute überhaupt verstehen können, was sie gemeint haben könnte."
Gibt es auch Menschen, die nicht entschlacken oder entgiften sollten?
"Grundsätzlich darf - oder muss - natürlich jeder entgiften. Der Körper hat seine eigenen Öffnungen und entgiftet auch von sich aus, man sollte ihn unterstützen - mit diesen Kräutern, über eine gute Ernährung oder eben auch nach Hildegard von Bingen. Es gibt spezielle Entgiftungsverfahren wie den Aderlass oder das blutige Schröpfen. Es geht darum, den Körper zu unterstützen. Wenn jemand krank ist, dann muss es unter therapeutischer Kontrolle sein, damit die Schlacken nicht zu schnell frei werden, wie zum Beispiel beim Heilfasten. Da gibt es Einschränkungen, wenn jemand krebskrank ist oder auch bei schweren psychotischen Erkrankungen würde man das Heilfasten nicht machen. Das muss der Therapeut in der Praxis entscheiden. Aber grundsätzlich ist es so, dass man regelmäßig entgiften sollte, um eben nicht krank zu werden."
Frühjahrskur mit Wermut - entsäuern, entgiften, entspannen
Freitag, 22. März um 19:30 Uhr
Ars Krippana in Hergersberg
Anmeldung ist erwünscht: 080/548 729
Interview: Biggi Müller