Seit Montag hat auch Kelmis seine Gemeinderegie. Sowohl Bürgermeister Goebbels als auch die Opposition machten keinen Hehl daraus, dass es darum geht, die Mehrwertsteuer zu sparen. "AGI" heißt die autonome Einrichtung mit eigenem Verwaltungsrat und eigener Rechtspersönlichkeit. Sie soll in Kelmis die Sport-und Freizeitinfrastrukturen verwalten.
Dem BRF sagte Bürgermeister Louis Goebbels: "Es ist eine Notwendigkeit gewesen, die Gemeinderegie zu gründen, obwohl es nicht unbedingt der Wunsch der Gemeinde gewesen ist. Es hat viele Diskussionen darüber gegeben, weil die ganze Sportinfrastruktur den Leuten, die das früher gemanagt haben, aus den Händen genommen wird. Aber es geht einfach nicht anders, die Gemeinde ist im Prinzip genötigt, eine Gemeinderegie zu gründen."
Der Bürgermeister weiß, dass es für den Bürger eigentlich keine Ersparnis ist: "Wenn das weiter Schule macht, gehen dem Staat große Summen verloren."
Viel fragwürdiger ist belgienweit der kommunale Demokratieverlust, da die wichtigsten Projekte im stillen Kämmerlein entwickelt werden, mit nur punktueller Information des gesamten Rates, der Presse und der Bevölkerung. Klar, dass am Abend auch in Kelmis, wie überall im Königreich bei Regiegründungen, die "Transparenz" Thema war.
Während Marc Langohr von der oppositionellen CSP nach kurzer Diskussion schlußfolgerte, eine "gewisse Form der Transparenz" sei gegeben, hob Bürgermeister Louis Goebbels abschließend hervor, die Opposition sei nicht nur im Verwaltungsrat vetreten, laut gesetzlicher Vorgabe, sondern könne darüber hinaus auch einen Vertreter in den Direktionsrat entsenden.
Bild: BRF