Gemeinschaftsminister Mollers hat sich am Donnerstag zum Protest des Raerener Gemeinderats gegen die Betten-Begrenzung in Seniorenheimen geäußert. Die Begrenzung auf 150 Betten war kürzlich im Parlament verabschiedet worden und hatte unter anderem in Raeren für Unmut gesorgt.
In den acht bestehenden Einrichtungen finden derzeit etwa 750 pflegebedürftige Seniorinnen und Seniorinnen ein Zuhause. Auf der Basis eines Moratoriums, das die Gemeinschaften und Regionen mit dem Föderalstaat abgeschlossen haben, könnte diese Zahl auf bis zu 880 Plätze aufgestockt werden.
Die Deckelung dieser Kapazität durch das PDG löste eine Reihe kritischer Stellungnahmen aus. Der Raerener Gemeinderat forderte die DG auf, die Entscheidung rückgängig zu machen. Hintergrund war, dass das Marienheim seine Bettenkapazität auf 210 Einheiten aufstocken will.
Der zuständige Minister Mollers fühlt sich missverstanden. "Der Mittelpunkt unserer Überlegungen ist der Mensch, der in dem Wohnheim für seine letzten Jahre ein Zuhause finden wird. Auf seine Bedürfnisse müssen wir uns konzentrieren. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass die Menschen wohnortnahe, kleine und überschaubare Strukturen bevorzugen."
Auch das Argument, dass die Begrenzung auf 150 Betten die Wirtschaftlichkeit der Einrichtungen gefährden könnte, will der Minister so nicht gelten lassen. Im Vergleich zu den Nachbarn steht die DG sehr gut da, ist der Minister überzeugt. Einerseits könne man auf die Beobachtungen und Erfahrungen in Innerbelgien aufbauen, anderseits lasse man sich durchaus von innovativen Konzepten auf deutscher Seite inspirieren.