Das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat am Freitagabend seinen Preis für das Jahr 2012 an den Wirtschafts- und Sozialhistoriker Peter M. Quadflieg verliehen.
Laudator Dr. Klaus Papst attestierte dem Preisträger eine systematische Herangehensweise an sein Thema und die Schließung einer Forschungslücke. Bislang sei es nicht gelungen, allgemein gültige qualifizierte Aussagen über das Zwangssoldatenproblem zu treffen. Parlamentspräsident Alexander Miesen hob Quadfliegs Verdienst für das Geschichtsbewusstsein hervor.
Laudator Prof. Dr. Armin Heinen, Direktor des Historischen Instituts an der RWTH, hob hervor, dass Quadflieg herausgearbeitet habe, warum die Luxemburger die deutsche Besatzung 1940 nicht als Befreiung verstehen konnten und warum viele Ostbelgier denselben Sachverhalt anders beurteilten. Mit seiner recht differenzierten Betrachtung des Begriffs "Zwangssoldaten" hatte Quadflieg vor einigen Jahren in Eupen überrascht.
Der PDG-Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wird jährlich in wechselnden Kategorien verliehen. 2012 waren Beiträge aus Geschichte, Architektur sowie Raum- und Landschaftsplanung zugelassen. Peter Quadflieg machte Abitur am Kgl. Athenäum Eupen, studierte Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der RWTH Aachen und ist heute wissenschaftlicher Mitarbeiter der RWTH.
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