Die Gewerkschaften der Mitarbeiter von ArcelorMittal fordern, dass das System der Fiktivzinsen gründlich überarbeitet werden muss. Damit solle vermieden werden, gleich zweimal zu verlieren, so David Camerini von der CSC. Mittal sei ein Finanzmann, kein Industrieller. Er wolle um jeden Preis Geld verdienen.
Es sei nicht annehmbar, dass eine Gesellschaft von öffentlichen Mitteln profitiere, Arbeitsplätze und Familien zerstöre. Das System der Fiktivzinsen sei geschaffen worden, um Arbeitsplätze zu schaffen, so der Gewerkschafter.
In der kommenden Woche soll eine Delegation der Lütticher Gewerkschaften zum europäischen Parlament nach Straßburg fahren. Dort sollen sie von einigen Europaabgeordneten empfangen werden.
Fortschritte bei Übernahmekandidat
Bei der Suche nach einem Übernahmekandidaten für ArcelorMittal gibt es Fortschritte. Walloniens Wirtschaftsminister Jean-Claude Marcourt habe einen Wirtschaftsberater sowie eine Geschäftsbank für das Dossier gewinnen können, sagte Premier Elio Di Rupo am Donnerstag in der Kammer. Genaueres wurde nicht bekannt, da noch keine Verträge unterzeichnet seien.
Die Wallonische Region und die Föderalregierung haben eine Task Force eingesetzt, um den Standort Lüttich mit allen Mitteln zu erhalten.
Am Montag treffen Regierung und Gewerkschaften erneut zusammen. Dann geht es auch darum die Renault-Prozedur eventuell abzuändern, um einer möglichen Übernahme durch einen anderen Investor als Mittal nicht im Wege zu stehen.
belga/sd/vk - Bild: Bruno Fahy (belga)