Kontrollposten im gesamten Rheinland, Hausdurchsuchungen und Hubschrauber: Mit der bislang größten Polizeiaktion gegen Einbrecher seit Jahren versucht die Polizei in Nordrhein-Westfalen, die Zunahme der Einbrüche zu stoppen. Mehr als 2000 Polizisten waren am Donnerstag an der seit Jahren größten Suchaktion nach Einbrecherbanden unterwegs.
NRW-Innenminister Ralf Jäger reagierte damit auf die stark angestiegene Zahl der Wohnungseinbrüche. Zuvor war Kritik laut geworden, wonach die Polizei das Problem eher verwalte als anpacke. Nach mehreren ähnlichen Aktionen in den vergangenen Wochen erreichten die Maßnahmen unter dem Motto "Riegel vor!" damit ihren bisherigen Höhepunkt. Hinter der Zunahme der Einbrüche vermuten die deutschen Polizeibehörden organisierte Banden, die aus Osteuropa und den Beneluxländern einsickern.
Für Fahrer von Kleintransportern mit ausländischen Kennzeichen hieß es daher am Donnerstag: Türen auf und Ruhe bewahren. An Autobahnen und Knotenpunkten hatte sich reichlich Polizei postiert. In Köln brachte die Kontrolle von Übergangswohnheimen sogleich einen Erfolg: Während die Polizisten unten in eines der Heime eindrangen, fiel ihnen aus einem der oberen Stockwerke eine Tasche mit drei scharfen Schusswaffen vor die Füße. Zwei Verdächtige wurden festgenommen.
Ein Großteil der Straftaten werde durch professionell agierende und überörtlich tätige, südosteuropäische Banden begangen. Seit November waren deshalb immer wieder groß angelegte Kontrollen absolviert worden - zum Teil mit eher mäßigem Erfolg. Um Tatserien und Reiserouten besser zu erkennen, würden alle Informationen über Einbrüche im Rheinland inzwischen über einen Datenverbund zwischen den Polizeibehörden ausgetauscht.
An der Aktion im Rheinland waren auch die Polizeibehörden in Aachen, Euskirchen, Heinsberg und Düren beteiligt. Eine Gesamtbilanz der Maßnahmen will die Polizei am Freitag bekanntgeben.
dpa/rkr