Parlamentspräsident Ferdel Schröder ist im Alter von 65 Jahren gestorben. Der liberale Politiker erlag am Donnerstagabend einem Krebsleiden, wie ein Sprecher des PDG am Freitagnachmittag bestätigte.
Schröder bekleidete das Amt des Präsidenten des Parlamentes der Deutschsprachigen Gemeinschaft seit fast drei Jahren. Dem PDG gehörte der PFF-Politiker seit 1999 an, wo er viele Jahre das Amt des Fraktionssprechers ausübte.
Der langjährige Direktor des Psycho-Medizinisch-Sozialen Zentrums stand seit Mitte der 90er Jahre lange Zeit an der Spitze seiner Partei. Erste politische Erfahrungen sammelte Ferdel Schröder auf kommunaler Ebene, als er 1988 in den Rat der Stadt Eupen gewählt wurde und von 1994 bis 2000 der Stadt als Schul- und Tourismusschöffe diente.
Das Parlament sagte für nächste Woche alle Kommissionssitzungen ab. Für Montag wurde allerdings eine außerordentliche Sitzung des Präsidiums einberufen.
Als Termin für die Beerdigungsfeierlichkeiten in der St. Nikolaus-Pfarrkirche in Eupen wurde der Donnerstag genannt. Reaktionen auf den Tod von Ferdel Schröder ...
Biografie: Ferdel Schröder
Ferdel Schröder wurde am 29. Oktober 1947 in Solingen (Deutschland) geboren. Sein Abitur in der Fachrichtung Latein-Griechisch machte er 1964 an der Bischöflichen Schule St.Vith. 1969 schloss er ein Studium in Pädagogische Wissenschaften als Lizenziat an der Katholischen Universität in Löwen ab. 1970 beendete er als Lizenziat der Psychologie ein zusätzliches Studium. 1987 absolvierte er eine Ausbildung in integrativer Gestalttherapie, Kinder- und Jugendpsychotherapie am Fritz-Perls-Institut Düsseldorf.
Ab 1969 arbeitete er als Psychologe am staatlichen PMS-Zentrum Verviers und übernahm 1971 das Amt des Direktors des Psycho-Medizinisch-Sozialen Zentrums der Deutschsprachigen Gemeinschaft, das er bis zur Wahl zum Parlamentspräsidenten im Jahre 2010 bekleidete.
Auf politischer Ebene begann seine Karriere, als er zum Präsident der JFF (Jugend für Freiheit und Fortschritt) in St. Vith gewählt wurde. Von 1995 bis 2009 war er Regionalpräsident der PFF und von 2002 bis 2009 Vizepräsident der Reform-Bewegung MR. Von 1988 bis 2010 gehörte er dem Eupener Stadtrat an und von 1994 bis 2000 übernahm er dort das Amt als Schul- und Tourismusschöffe.
Am 6. Juli 1999 zog er erstmals in den Rat der Deutschsprachigen Gemeinschaft ein und übernahm sogleich das Amt des 2. Vizepräsidenten und das Amt des PFF-Fraktionsvorsitzenden. Darüber hinaus saß er viele Jahre dem Parlamentsausschuss für Unterricht, Ausbildung und Beschäftigung vor. Am 1. Februar 2010 wählte das Parlament ihn zum Präsidenten. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tode aus.
Ferdel Schröder ist seit dem Ableben seiner Frau Brigitte Mostert im Jahre 2007 Witwer. Er hinterlässt zwei Kinder.
mitt/rkr - Bild: BRF