Kaiser Karl der Große oder Charlemagne, wie der vermutlich in der Nähe von Lüttich geborene und 814 in Aachen gestorbene Frankenherrscher genannt wird, ist europaweit stets ein fester Begriff.
Sowohl Deutsche als auch Franzosen führen die Anfänge ihrer Nationalgeschichte auf Karl den Großen zurück. Aachen versteht sich als Stadt Karls. Er baute in Aachen seine Pfalz, die oft als Wiege Europas bezeichnet wird. Der Kernbau des Aachener Doms gehört denn auch zum Unesco-Weltkulturerbe.
Die Stadt Aachen stiftete 1949 in Anerkennung seiner Verdienste den internationalen Karlspreis, der jährlich vergeben wird. Und so gilt der schon im Paderborner Epos vom Ende des 8. Jahrhunderts zum "Vater Europas" erklärte Kaiser als eine Persönlichkeit, die zweifellos das kollektive europäische Geschichtsbewusstsein prägt.
Zum 1200. Todesjahr Karls des Großen bereitet Aachen eine dreiteilige Ausstellung vor.
Entwicklung, Kunst und die verlorenen Schätze
Unter dem Titel "Karl Charlemagne der Große" soll die Ausstellung Kultur und höfisches Leben des Kaisers beleuchten. Dem Ereignis angemessen wird Bundespräsident Joachim Gauck die Ausstellung als Schirmherr am 19. Juni 2014 eröffnen. Weitere Ausstellungen sind in Berlin und Zürich geplant. Aachen rechnet mit Kosten von 3,5 Millionen Euro für das Projekt. Kein Pappenstiel, aber die Stadt will den Betrag unter anderem mit Zuschüssen und Sponsorengeldern finanzieren.
Die größte Ausstellung im Krönungssaal des Aachener Rathauses beleuchte die Entwicklung Karls vom Frankenkönig zum Kaiser des römischen Reiches, so Kulturdezernent Wolfgang Rombey. Thema der Ausstellung werde auch der Mythos Karl sein. Für die zweite Ausstellung "Karls Kunst" will die Stadt hochkarätige Kunstwerke aus der Blütezeit der Karolinger nach Aachen holen. Von 66 bedeutenden Kunstwerken aus dieser Zeit möchte die Stadt 33 zeigen, darunter Arbeiten aus Gold und Silber, Elfenbein, Handschriften, Leihgaben unter anderem aus Leipzig, Utrecht, London, und dem Vatikanischen Museum.
Für die dritte Ausstellung "Verlorene Schätze" sollen Teile des ursprünglichen Domschatzes nach Aachen gebracht werden, die bis ins 14. Jahrhundert verloren gingen. Sie sollen zusammen mit dem in Aachen vorhandenen Domschatz gezeigt werden. Bis zum 20. September 2014 erwartet die Stadt mindestens 130.000 Besucher. Aber bis dahin ist noch viel zu tun.
dpa/rkr - Bild: BRF