Noch zehn Veranstaltungen - dann fällt der Vorhang im Eupener Capitol zum letzten Mal. Am Montagabend beschloss der neue Stadtrat rund um Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg, Eupens größten Veranstaltungssaal am 1. März 2013 zu schließen.
Damit geht eine Ära geht zu Ende. 1934 eröffnete das Capitol als Lichtspielhaus in der Eupener Neustraße, mit einem fast 700 Quadratmeter großen Festsaal und einer Loge, die auch heute noch an den Glanz vergangener Zeiten erinnert. Am Montagabend beschloss der Eupener Stadtrat, dass der Saal, der 2007 von der Gemeinderegie Tilia gekauft wurde, unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr tragbar sei. Auch wenn die Mängel unübersehbar sind - für die Kulturschaffenden der Stadt eine schlechte Nachricht.
23 Jahre hatte die Familie Bühler das Capitol verwaltet, 2009 wurde die Aufgabe vom Kulturellen Komitee übernommen - bis zur Renovierung des Hauses als Baustein des Regionalen Kulturzentrums Nord. Doch daraus wird nun nichts. Zwar besteht eine Betriebsgenehmigung für das Capitol bis 2016, die daran gekoppelten Bedingungen werden jedoch längst nicht mehr erfüllt.
Nach zwei Wochen im Amt zog der neue Eupener Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg nun die Notbremse. Von den geplanten Renovierungsarbeiten nimmt die Stadt Abstand, aus Kostengründen und wegen der verzwickten Situation in Sachen Hinterzufahrt. Aus verschiedenen Gründen wäre ein solcher Zugang erforderlich - aber das Gelände gehört der Stadt nicht, und ein Kauf hatte sich immer wieder zerschlagen. Auch eine Zwangsversteigerung oder die Einrichtung einer Gerechtsamen waren rechtlich nicht möglich.
Bürgermeister Klinkenberg plant eine Bestandsaufnahme aller bestehenden Kulturstätten. Erst dann wird entschieden, wie es weiter geht.
sd