Der Vergleich zu anderen Gemeinden, besonders im Norden der DG, hinke, da die einen anderen Abfallentsorger hätten, erklärte die Bütgenbacher Mehrheit. Ohnehin liege der Löwenanteil der Müllentsorgungskosten bei der AIVE, mit unter anderem dem Altstoffdepot - nur bei der Hausmüllabfuhr spare die Gemeinde, indem sie diese selbst übernehme.
Edgar Fink widerstrebte, dass darunter auch der, wie er sagte "Touristenmüll" rund um den See abgewickelt werde. Finanz- und Umweltschöffe Erwin Franzen rechnete vor, dass dies pro Einwohner nur 8 bis 12 Cent im Jahr ausmache. Bürgermeister Emil Dannemark ergänzte, dass es kaum möglich sei, die Entsorgungskosten auf jeden einzelnen Bürger exakt nach seinem Verbrauch umzulegen. Am besten sei immer noch, Müll möglichst zu vermeiden.
Trinkwasserversorgung
Ein wiederkehrendes Thema im Gemeinderat von Bütgenbach ist die Trinkwasserversorgung. Auch bei der letzten Sitzung der auslaufenden Legislaturperiode kam es Mittwochabend zur Sprache. Und es wurde teils kontrovers, teils einvernehmlich diskutiert.
So viel Redeanteil hätte sich Rudy Haep auf seiner letzten Sitzung als Gemeinderatsmitglied wohl nicht ausgemalt. Und auch nicht, dass sein langjähriges Gegenüber Edgar Fink sein Ausscheiden aus dem Gemeinderat einmal bedauern würde. Jedenfalls sprang Haep als früherer Wasserschöffe seinem Nachfolger Paul Hermann, dem er das Mandat zur Mitte der Legislatur wie vereinbart überlassen hatte, mehrmals zur Seite.
Anlass waren die Vorstudien zum Anschluss der Ortschaften Elsenborn und Berg an das zentrale Aufbereitungsnetz. Für das Dorf Berg soweit alles klar, einschließlich der Anregung von Rudy Haep, diese Arbeiten nach Möglichkeit vorzuziehen, um im Falle einer irgendwie gearteten Panne Versorgungssicherheit gewährleisten zu können.
Bei Elsenborn gingen die Meinungen aber auseinander: Edgar Fink sah das Dorf sogar als "das schwache Glied in der Kette der Trinkwasserversorgung". Die Mehrheit habe ihr Trinkwasserkonzept mit einer zentralen Aufbereitungsanlage am höchsten Punkt immer damit gerechtfertigt, die Versorgung über Selbstdruck lösen zu können. Nun müsse dort mit Pumpen gearbeitet werden.
Dass für Elsenborn eine andere Lösung gefunden werden müsse, habe er immer betont, hakte Rudy Haep ein. Und Paul Hermann berief sich für den Fall einer Strompanne auf Garantien des Netzbetreibers. Den bestehenden Wasserturm aufzustocken, wurde aus statischen Gründen verworfen, einen neuen Wasserturm mit ausreichender Druckhöhe zu bauen, aus Kostengründen. Im Sinne der Versorgungssicherheit hätte sich die Opposition, die gerade die Kosten des Trinkwasserkonzeptes immer angeprangert hat, hier dann doch eine konsequenteres Vorgehen mit einem kleinen Wasserturm gewünscht.
Wie Wasserschöffe Paul Hermann in der Fragestunde erklärte, soll nach den Ortschaften Weywertz und Bütgenbach auch Nidrum noch vor Ende des Jahres ans zentrale Trinkwasserversorgungs- und aufbereitungsnetz angeschlossen werden.
Einstimmigkeit, ganz ohne Diskussion, gab es bei dem Vorschlag, Brunnenbohrungen vornehmen zu lassen, um neue Wasservorkommen zu erschließen. Der potenziell beste Standort dafür heißt bezeichnenderweise Regenberg.
Fünf scheidende Ratsmitglieder
Neben Rudy Haep scheiden übrigens vier weitere Ratsmitglieder aus dem Bütgenbacher Gemeinderat aus: die Schöffin Daniela Dannemark, Erhard Heinen, Josepha Heck-Noël und Walter Reuter. Letzterer hatte dem Gemeinderat seit 1977 angehört und war zwölf Jahre Bürgermeister. Am 14. Dezember werden die fünf offiziell verabschiedet - der neue Rat konstituiert sich wie alle anderen Gemeinderäte am 3. Dezember.
Bild: BRF