Der ehemalige Leiter der Chirurgie am St. Vither Krankenhaus, Marco Merlini, hat der Klinik gegenüber schwere Vorwürfe erhoben. In einem Interview mit der Tageszeitung La Meuse spricht Merlini von mindestens sechs Fällen von medizinischen Fehlern. Bei einigen Patienten sollen sogar grobe Diagnosefehler gemacht worden sein.
Auch wirft er der Klinikleitung Missmanagement und mangelnde Kommunikation vor. Die Fluktuation bei den Ärzten sei sehr hoch. Innerhalb eines Jahres hätte ein Dutzend Spezialisten das Haus verlassen. Auch sei er von Kollegen gemobbt worden. Merlini spricht ebenfalls von mangelnder Hygiene im OP-Bereich.
Der Schweizer Chirurg hatte im August 2011 den Posten als Leiter der Chirurgie an der Klinik St. Josef übernommen. Nach einem Jahr Probezeit musste er seinen Posten wieder verlassen. Wie die Klinikleitung erklärte, habe man den Vertrag nicht wegen seiner medizinischen Fähigkeiten, wohl aber aufgrund von Problemen im zwischenmenschlichen Bereich nicht verlängert. Nach Ansicht der Direktion sind die Vorwürfe Merlinis ein Akt der Rache.
lameuse/vk