Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft war heute zu einem Kurzbesuch in Eupen zu Gast.
Nach dem Treffen mit Karl-Heinz Lambertz ging es weiter in die Hauptstadt Brüssel, wo sie am Nachmittag mit Premierminister Di Rupo zusammentraf.
Dass Hannelore Kraft so kurz hinter der Landesgrenze halt machte, statt direkt nach Brüssel durchzufahren, erfüllte Lambertz sichtbar mit Stolz.
Und auch seine nordrheinwestfälische Amtskollegin hatte ihr Reiseziel nicht zufällig ausgewählt. Für Hannelore Kraft gibt es in Belgien nach eigener Aussage nur zwei Konstanten: das Königshaus und Karl-Heinz Lambertz, dem als Mittler eine wichtige Funktion zukommt, wenn es darum geht, die komplizierten belgischen Strukturen verständlich zu machen.
Themenvielfalt
Die Agenda des gut einstündigen Gespräches war dicht gefüllt: Es ging um die Euregio Maas Rhein, deren Vorsitz die DG ab dem kommenden Frühjahr übernimmt und dann in drei Jahren turnusmäßig an die deutschen Partner abgibt. Vor allem Probleme, die die Bürger beschäftigen, wurden angepackt. So gibt es immer noch keinen rechtlichen Rahmen für die in der Praxis längst übliche grenzüberschreitende Notfallversorgung.
Weiteres Reizthema: Die Energieversorgung. Der sowohl von Deutschland als auch von Belgien beschlossene Ausstieg aus der Atomenergie macht Planungen für kurzfristige Engpässe nötig. Offenbar hat in der Vergangenheit niemand an die Möglichkeit grenzüberschreitender Stromleitungen gedacht.
Und dann hatte die nordrheinwestfälische Abordnung doch tatsächlich noch ein Geschenk im Gepäck, über das sich Karl Heinz Lambertz besonders freute: Die Film- und Medienstiftung NRW kommt nächstes Jahr mit einem Projekt nach Ostbelgien.
sh - Bild: BRF TV