Der Praxisaustausch ging am Freitag mit einer "Europäischen Konferenz zur Schulpsychologie" zu Ende.
Auch wenn die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD der Deutschsprachige Gemeinschaft bescheinigt, Kindern beste Bildungschancen - unabhängig von ihrer sozialen Herkunft - zu bieten, ist noch viel zu tun. Rund 16 Prozent aller 15-Jährigen können nicht richtig lesen und schreiben, Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen nehmen massiv zu, Mobbing und Gewalt gehören in allen Schulen zum Alltag.
Ein Lösungsansatz: Die verschiedenen psychologischen Dienste innerhalb der DG sollen enger zusammenarbeiten. Die Psycho-Medizinisch-Sozialen Zentren PMS, die Gesundheitszentren und der "Dienst für Kind und Familie" kommen alle unter einen Hut. Die Idee dahinter: Je früher Kinder mit ihren Problemen aufgefangen werden, desto größer sind die Chancen, dass sie später sicher auf eigenen Beinen stehen - ohne Hilfe und Betreuung. Das spart Kosten und entlastet den Sozialstaat.
In den Augen der Autonomen Hochschule, die mit sieben angehenden Kindergärtnerinnen an der Konferenz in Eupen teilnahm, ein Modell, das den Bedürfnissen in der Praxis entgegenkommt. Ende des Jahres soll ein erstes Konzept vorliegen, anschließend braucht die Reform eine zwei Drittel-Mehrheit im Parlament der DG.
Aus ganz Europa gab es Best-Practice-Beispiele, wie Schulpsychologie heute am besten funktioniert. Die Nase vorn haben die Finnen - dort gibt es seit Jahren ein einheitliches System, das vielen Ländern als Orientierung dient. Praktische Hilfen für den Lehrer-Alltag gab Prof. Dr. Rainer Dollase, der seit 40 Jahren Pädagogen ausbildet. Sein neues Buch heißt "Class-Room-Management" und zeigt, wie Chancengleichheit mit einfachen Tricks in der Schule gelingt.