Ein Bauernhof in der Stadt - dieses Bild ist selten geworden. Auch in einer so ländlichen Gegend wie der um Eupen.
Damit das Bild jedoch nicht völlig verblasst, lädt der Rat für Stadtmarketing am kommenden Wochenende zu Erlebnistagen ein. Mitten in der Stadt wird ein Bauernhof zum Anfassen aufgebaut, der die ganze Familie ansprechen will.
Wenn man Kinder fragt, woher die Milch kommt, kriegt man nicht selten zu hören: Aus dem Supermarkt. Immer weniger von ihnen wissen, wie eine Kuh gemolken wird und wie viel Milch sie gibt.
Das und vieles mehr rund um das Thema Landwirtschaft erfahren Kinder und natürlich auch Erwachsene vom 28. bis 30. September in Eupen. Und zwar nicht etwa beim Bauern auf dem Land - sondern im Josephine-Koch-Park mitten in der Stadt Eupen. Nach dem Vorbild aus Flandern und der Wallonie, die seit Jahren derartige Veranstaltungen organisieren.
Unter der Federführung des Rates für Stadtmarketing rufen in Eupen sieben Verbände gemeinsam den "Bauernhof zum Anfassen" ins Leben. Seit über einem Jahr wird an der Planung gearbeitet. Dabei wurden die Aufgabenbereiche klar abgesteckt: die Ländlichen Gilden und der Grüne Kreis stellen die Landwirtschaft von gestern, heute und morgen vor. Die Freunde der Kaltblüter organisieren einen Erntedank-Umzug durch die Straßen und führen einen Holzrücker-Wettbewerb durch. Die KLJ kümmert sich um das Kinderprogramm sowie um etwa 200 Schulkinder der dritten Primarklassen aus Eupen und Kettenis.
Ein Bauernhof zum Anfassen - das sind zwei Welten. Einerseits kann der Besucher erfahren, wie Bauern heute wirtschaften müssen und welchen Mehrwert regionale Produkte haben. Andererseits ist es ein Familienfest mit Ständen für Kaffee und Waffeln, Hüpfburg und Kutschenfahrten. Der Sonntag erhält noch einen kirchlichen Rahmen: Dechant Schmitz hat bereitwillig die Erntedank-Messe in der Pfarrkirche eine Woche vorgezogen. Parallel dazu startet auf dem Werthplatz ein folkloristischer Umzug durch die neu gestaltete Innenstadt.