Die Schließung der beiden Hochöfen war bereits im letzten Jahr beschlossen worden. Damals sprach ArcelorMittal von knapp 600 Jobverlusten, inzwischen sind es fast 800.
Gewerkschaften und Direktion werden sich bei der Erarbeitung des Sozialplans nicht einig. Am Wochenende waren die Gespräche dann gescheitert.
Für den Fall hatte das Unternehmen gedroht und am Montag hat der Stahlriese seine Drohung wahrgemacht. Er will seinen Investitionsplan für Lüttich zurückziehen. 138 Millionen Euro waren vorgesehen, unter anderem für neue Kaltwalzwerke. Außerdem streicht das Unternehmen bereits vergebene Aufträge.
Die Gewerkschaften sind wütend und sprechen von Erpressung. ArcelorMittal plane, die gesamte Stahlproduktion in Lüttich still zu legen. Dadurch stehen noch einmal 2.000 Arbeitsplätze auf der Kippe. Auch der wallonische Wirtschaftsminister Jean-Claude Marcourt (PS) hat den Stahlriesen aufgefordert, seine Langzeitvision für das Lütticher Becken endlich bekannt zu machen.
Nach einer Generalversammlung der Arbeiter bei ArcelorMittal wollen die Gewerkschaften am Dienstagnachmittag die Angestellten des Unternehmens über den Stand der Dinge informieren. Am Freitag könnten die Sozialverhandlungen fortgeführt werden.
Archivbild: Michel Krakowski (belga)