Die europäische Direktion der Ford-Werke kann keine Garantien für das Fortbestehen der Ford-Niederlassung in Genk geben. Das sagten die Gewerkschaften am Donnerstag nach einem Gespräch mit dem Hauptgeschäftsführer von Ford Europa, Stephen Odell.
"Wir sind enttäuscht", sagte Gert Steegmans von der liberalen Gewerkschaft. "Wir hatten Zusagen erwartet - doch es gibt keine Garantien. Für kein einziges europäisches Werk."
Der Produktionsstart für den Bau des neuen Mondeos wurde um ein halbes Jahr nach hinten verschoben. Der erste Wagen soll die Fabrik in Genk jetzt erst im Herbst 2013 verlassen.
Ein Artikel der amerikanischen Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal" hatte für Verunsicherung gesorgt. Darin ging es um das Vorhaben der Konzernleitung in Detroit, die europäischen Ford-Werke neu zu ordnen. Eine Schließung der Niederlassung in Genk wurde nicht ausgeschlossen. Am Standort Genk sind 4.400 Mitarbeiter beschäftigt.
Noch vor zwei Jahren hatte die Europa-Leitung von Ford den Beschäftigten in Genk Jobsicherheit bis 2020 und Investitionen in Höhe von fast 800 Millionen Euro zugesichert. Die sind jetzt auch erst einmal verschoben. Stattdessen werden die Arbeiter in Kurzarbeit geschickt. Weil die Nachfrage sinkt, bleiben die Werkstore im November und Dezember so gut wie dicht.
Gewerkschaften fordern Klarheit über Zukunft des Werks
Die drei Gewerkschaften im Ford-Werk in Genk fordern in einem Brief an die europäische und amerikanische Direktion Klarheit über den Standort in Limburg. Sie wollen, dass die Geschäftsführung ein genaues Datum nennt, an dem die Produktion des neuen Mondeo startet.
Sollten die Gewerkschaften keine zufriedenstellende Antwort erhalten, drohen sie mit Aktionen. Zuletzt hatte die Geschäftsleitung die entsprechende Planung bis Oktober 2013 aufgeschoben. Das hat bei der Belegschaft Verunsicherung über die Zukunft des Werks ausgelöst.
belga/alk/cd/okr - Bild: Yorick Janssen (belga)