Harmonisch ging es zu, trotz der langen Reihe von Tagesordnungspunkten und Fragen. Kurzfristig wurde die Vorstellung der Bilanz "Zusammenleben der Kulturen" der gleichnamigen Arbeitsgruppe von der Tagesordnung gestrichen. Stattdessen war der Stadtbus, der so genannte Proxibus, das beherrschende Thema im Stadtrat. Einstimmig genehmigten alle Ratsmitglieder die Anschaffung eines Citybusses in Zusammenarbeit mit der TEC.
Doch viele von ihnen machten dabei eine Faust in der Tasche. Es sieht nämlich nach einem Knebelvertrag von Seiten der TEC aus. Lediglich die reinen Anschaffungskosten des Fahrzeuges trägt die Nahverkehrsgesellschaft - alles andere geht zu Lasten der Stadt. Der Busfahrer wird ein Stadtangestellter sein und vom Unterhalt bis hin zu den Versicherungskosten wird der Einsatz des Busses aus der Stadtkasse finanziert. Auch in den Augen der Mehrheit keine Ideallösung - aber nur unter diesen Bedingungen sei der Einsatz eines Proxibusses überhaupt möglich.
Die Opposition von PFF, ECOLO, SP+ und Christoph Hennen hätte sich ein durchdachteres Konzept gewünscht, so zum Beispiel mit Fahrplänen, die mit ankommenden Zügen am Bahnhof abgestimmt wären und auch Stadtteile wie Stockem oder Kettenis bedienen würden. Nach Aussagen von Bürgermeister Elmar Keutgen wird der Proxibus in Eupen rollen, und das schon in diesem Herbst.
Weitere Themen im Stadtrat: Die zweite Autobahnausfahrt East Belgium Park ist fertig gestellt. Ab kommenden Jahr wird die Straßeninfrastruktur abgeschlossen sein und eine Kommerzialisierung der neuen Gewerbeflächen kann starten. Einstimmig beschlossen die Ratsmitglieder der neuen Straße in Kettenis, gelegen zwischen Aachener Straße, Libermé und Feldweg den Namen "Bürgermeister Esser Straße" zu geben. Benannt nach den insgesamt drei Bürgermeistern Esser, die zwischen 1835 und 1930 in Kettenis das Sagen hatten.
Außerdem auf der Tagesordnung: Die Gewährung eines außerordentlichen Zuschusses an das Zentrum für Aus- und Weiterbildung des Mittelstandes, ZAWM. Hier stimmten die Stadtväter einstimmig für das Aufstellen einer Skulptur der Schreiner-Meisterklasse als Symbol für die Stärke des heimischen Handwerks. Uneinig war sich der Rat in Sachen Standort. Ob das Werk in der Form einer Weltkugel aus Lärchenholz nun am Kreisverkehr Herbesthaler Straße-Vervierser Straße oder doch an der Ecke Vervierser Straße-Lascheter Weg stehen wird, wird auch vom Straßenbauministerium abhängen.
Bild: BRF TV
