SPD und Grüne stimmten am Mittwoch in einer Sondersitzung des rheinland-pfälzischen Landtags-Haushaltsausschusses in Mainz mehrheitlich zu, dass die Regierung einen 330-Millionen-Euro-Kredit ihrer Förderbank ISB für den Ring mit einer Rücklage von 254 Millionen Euro teilweise tilgen kann. Die insolvente Besitzgesellschaft kann das Darlehen nicht mehr bedienen.
Die CDU votierte wegen Rechtsbedenken dagegen. Vergeblich hatte sie beantragt, die Abstimmung um zwei Wochen zu verschieben, weil die Entscheidung mehr Zeit brauche. Die Landesregierung verwies auf Verzugszinsen von 47.000 Euro pro Tag zusätzlich.
Stichwort: Nürburgring
Der Nürburgring zählt zu den berühmtesten Rennstrecken der Welt. Er wurde 1927 eröffnet. Dort steigt auch jedes Jahr das legendäre Musikfestival «Rock am Ring». Mit einem für etwa 330 Millionen Euro errichteten Freizeit- und Geschäftszentrum wollte das Land Rheinland-Pfalz mehr Gäste in die Eifel locken. Es kommen aber zu wenig Besucher.
Besitzer der Formel-1-Strecke ist die Nürburgring GmbH, die zu 90 Prozent dem Land und zu 10 Prozent dem Landkreis Ahrweiler gehört. Sie hat inzwischen Insolvenz angemeldet. Nach dem Scheitern eines Deals mit privaten Geldgebern hatte die Regierung private Betreiber eingesetzt, denen sie im Februar 2012 wegen ausstehender Pachtzahlungen kündigte. Ob die Formel 1 wie geplant 2013 an den Ring kommt, ist noch offen.
dpa/vk - Archivbild: Bertrand Guay (afp)