Die Schließungsankündigung der letzten beiden Hochöfen hatte im vergangenen Herbst eine Schockwelle im Lütticher Becken ausgelöst. Damals sprach der Stahlkonzern ArcelorMittal von knapp 600 Arbeitsplätzen, die wegfallen.
Doch wie die Gewerkschaften jetzt errechnet haben, werden insgesamt 795 Stellen abgebaut - damit fast 200 mehr als vom Stahlriesen angekündigt. Es handelt sich um 441 Arbeiter, 327 Angestellte und 27 Führungskräfte.
"Ein soziales Drama für die gesamte Region", so die Gewerkschaften. Tausende Familien in und um Lüttich werden davon betroffen sein. Auch zahlreiche Jobs in Zulieferbetrieben seien gefährdet.
Die drei großen Gewerkschaften wollen gemeinsam gegen die Schließung der Warmstahlproduktion vor Gericht ziehen. Ende des Monats beraten Unternehmensleitung von Arcelor und Arbeitnehmervertreter über den Sozialplan. Von der Schließung betroffen sind die Hochöfen von Ougrée und Seraing sowie die Stahlgießereien in Chertal.
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