Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 35-jährigen Mann aus Malmedy. Er war zu einem Freund geflüchtet befindet sich in Polizeigewahrsam. Der Mann hat seine Tat damit begründet, dass er vor Jahren von einem Homosexuellen vergewaltigt worden sei.
Beim letzten Ministerrat vor der Sommerpause hatte die Föderalregierung am Freitag einen Plan vorgelegt, um die Strafen bei Gewalttaten wegen sexueller Neigung, Alter oder Herkunft des Opfers drastisch zu erhöhen. Betroffen davon auch die homophoben Übergriffe, also Gewalttaten gegen gegen Schwule und Lesben. Bei Körperverletzung steigt die Höchststrafe von fünf auf 30 Jahre, bei Totschlag sogar auf lebenslänglich.
Grund für die Verschärfung des Strafenkatalogs war ein Mord Ende April. Dabei war ein 32-jähriger Homosexueller vor einer Schwulenkneipe in Lüttich verschleppt worden und eine Woche später tot in Nandrin aufgefunden worden. Die Tat gilt als erster Schwulen-Mord in Belgien.
Weitere homophobe Gewalttat
Ein junger Mann aus Gent ist in der Nacht zum Mittwoch von drei Männern wegen seiner Homosexualität angegriffen worden. Der 20-Jährige sei verfolgt, geschlagen und beschimpft worden. Das Opfer hat Anzeige erstattet, die Angreifer sind flüchtig. Die Polizei ermuntert alle, im Falle von homophober Gewalt Anzeige zu erstatten.
Erst letzte Woche wurden zwei Homosexuelle in einer Kneipe in Aalst krankenhausreif geprügelt.
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