Die Aachener Stadtgeschichte ist 4500 Jahre älter als bisher bekannt. Nach neuen Erkenntnissen von Archäologen siedelten sich die ersten Aachener in der Steinzeit, etwa 4500 vor Christus, an. Möglicherweise hätten die heißen Quellen dabei eine Rolle gespielt, sagte Stadtarchäologe Markus Pavlovic am Freitag in Aachen. Bei Grabungen seien Gebrauchskeramik und Werkzeuge aus Feuerstein gefunden worden. Die Funde deuteten auf eine Siedlung ganz in der Nähe von Dom und Rathaus hin. Die nachweisbare Aachener Stadtgeschichte reichte bisher "nur" 2000 Jahre zurück.
"Im Winter warm baden zu können, das haben die Menschen wahrscheinlich auch geschätzt", sagte Pavlovic über einen möglichen Grund für die Ansiedlung. Später hatten die Römer in der Stadt die Bäderkultur gepflegt und Karl der Große baute wegen der heißen Quellen seine Lieblingspfalz in Aachen.
Die Vor-Römerzeit sei bisher nicht gut erforscht. Vereinzelte Funde aus der Steinzeit hatten Fachleute zwar gefunden. Aber diese Stücke hätten für Rückschlüsse auf eine Siedlung nicht ausgereicht, sagte der Stadtarchäologe. Die Kombination aus Gebrauchskeramik und Werkzeugen, die teilweise am Fundort hergestellt worden waren, deuteten auf die frühe Siedlungsgeschichte hin. Die Menschen in der Zeit betrieben Ackerbau und Viehzucht und lebten in Holzhäusern.
dpa/vk - Archivbild: Horst Ossinger (epa)