Mit Superlativen geht der Intendant der Bundeskunsthalle bei der Präsentation der Ausstellung «Pixar - 25 Years of Animation» an diesem Donnerstag großzügig um.
Die Pixar-Studios hätten ein neues Zeitalter der Bildkünste eingeläutet, eine Revolution der Bilder vollzogen, sagt Robert Fleck.
Mit diesen Äußerungen will der umstrittene Museumschef diejenigen mundtot machen, die die bis zum 6. Januar laufende Schau als Werbung abtun wollen. In der in Deutschland zum ersten Mal gezeigten Ausstellung werde anschaulich dargestellt, wie die digitale Welt funktioniere.
«Es ist eine künstlerische Ausstellung und keine kommerzielle Ausstellung», betont Fleck. Und eine der Aufgaben der Bundeskunsthalle sei es nun mal, moderne Bildwelten zu betrachten, zumal wenn sich dort Revolutionen ereigneten. Pixar hat die Ausstellung Ende 2005 erstmals in New York im Museum of Modern Art präsentiert. Seitdem haben sie Millionen Menschen in 14 Ländern besucht. In Bonn öffnet sie kurz vor dem deutschen Kinostart des jüngsten Pixar-Streifens «Merida - Legende der Highlands».
Zumindest für Freunde des Animationsfilms ist die Ausstellung ein Muss. Die Besucher können den Machern von Filmen wie «Findet Nemo», «Toy Story» und «Ratatouille» bei ihrer Arbeit sozusagen über die Schulter schauen. Mehr als 500 Exponate veranschaulichen den Schaffensprozess, an dessen Anfang die handgefertigte Skizze, eine Zeichnung oder ein Gemälde stehen. Im zweiten Schritt werden die Charaktere im Computer digital umgesetzt. Präsentiert werden zudem Colorscripts, großformatige Farbzeichnungen, die ganze Szenen zusammenfassen und auf einen Blick die Farbstimmung des gesamten Films offenbaren.
Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehören das «Artscape» und das «Zoetrop». Das «Artscape» ist ein Kinoraum, in dem auf einer breiten Leinwand ein Film über Pixars Welten in HD-Qualität mit Dolby-Surround und Ambient Light zu sehen ist. Hier wurden Originalzeichnungen und -gemälde aus verschiedenen Filmen digital zum Leben erweckt und mit Sounddesign versehen. Das «Zoetrop» ist eine für die Ausstellung entwickelte Art dreidimensionales Daumenkino. Starre Figuren aus «Toy Story», die alle in anderen Haltungen angeordnet sind, erwachen bei schneller Umdrehung und im Stroboskoplicht zum Leben.
dpa - Bild: epa