Rock in rauen Mengen: Zehntausende Fans haben am Wochenende bei "Rock am Ring" in der deutschen Eifel mit Musik-Legenden wie Metallica und Marilyn Manson gefeiert. 85 Bands auf drei Bühnen heizten den 85.000 Besuchern auf der Rennstrecke Nürburgring ein.
Nach Angaben der Veranstalter waren insgesamt mehr als 100.000 Menschen rund um den Ring unterwegs. Am Sonntag ging das dreitägige Riesen-Festival mit einem Auftritt der Toten Hosen zu Ende. Die Punk-Rocker feiern in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum.
Headliner waren daneben die Metal-Ikonen von Metallica und Linkin Park. Erstere brannten am Samstagabend ein musikalisches und pyrotechnisches Feuerwerk ab, letztere heizten den Massen am Freitag auf der Hauptbühne ein. Zudem waren die wiedervereinigte Band Soundgarden, Billy Talent, The Hives, Motörhead und Schockrocker Marilyn Manson am Start. Alle Bands traten an dem Wochenende auch beim Zwillingsfestival "Rock im Park" in Nürnberg auf.
Am Ring war es einmal mehr eine gigantische Party. Die Veranstalter hatten 36 Kilometer Stromkabel verlegt, 25 Kilometer Zaun aufgestellt, 50 Lichtmasten leuchteten das Areal aus. 1650 Toiletten und 400 Duschen standen für die Rockfans bereit, die meisten campierten auf 100 Hektar Zeltfläche rund um das Gelände.
Die Rettungskräfte sprachen von einem vergleichsweise ruhigen Event. Angesichts eher kühler Temperaturen in der Eifel blieben Hitzschläge wie noch im vergangenen Jahr aus. Auch der in der Nacht zu Sonntag einsetzende Regen bereitete keine größeren Probleme.
Zumeist blieb es nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes bei kleineren Wunden oder Knochenbrüchen. Bis zum Sonntagmittag zählte das DRK rund 4500 Einsätze. Der Rettungshubschrauber hob bis Sonntagmittag zweimal ab. Ein Fan verletzte sich bei einem Sturz im Gesicht, ein 31-Jähriger wurde mit Herzbeschwerden in eine Koblenzer Klinik geflogen.
Auch die Polizei zog ein positives Fazit. Es habe lediglich 22 Verkehrsunfälle mit einem Leichtverletzten gegeben und 65 Diebstähle in Zelten. Die Zahl der Taschendiebstähle vor den Bühnen habe mit 27 deutlich unter der der vergangenen Jahre gelegen. 14 Verkehrsteilnehmer seien unter Drogeneinfluss gestoppt worden. "Wir hatten in diesem Jahr ein sehr diszipliniertes Publikum", sagte Polizeidirektor Gerd Bertram.
Von Christian Schultz, dpa - Archivbild: Thomas Frey, epa