2 Kommentare

  1. Vielen Dank für den Hinweis darauf, welchen Priester als Zelebranten sich der verstorbene Pfarrer Paul Schoonbroodt unter anderem auch für sein Requiem gewünscht hätte. Somit haben Sie ihm nur Recht getan! Bei dem im Artikel angesprochenenen Gebet handelt es sich um das erste Gebet während des Kanons der überlieferten Römischen Liturgie, in welchem zum Ausdruck gebracht wird, in Gemeinschaft mit welchem Papst und Bischof man liturgisch und somit auch glaubensmäßig stehe, bzw. ob man das heutige Rom und deren offiziellen Amtsräger als legitim ansehe. Und das hat Pfr. Schoonbroodt aufgrund seines konsequenten Festhaltens am katholischen Glauben eben nicht tun können. Möge er in Frieden ruhen!

  2. Pfarrer Paul Schoonbroodt, den ich einmal persönlich treffen konnte, hat bei dieser Begegnung einen sehr freundlichen, ganz und gar nicht fanatischen, Eindruck auf mich gemacht. Er nahm persönlich theoretisch auch unter Traditionalisten einen sehr akzentuierten Standpunkt ein, den der Kommentator mit Sedisvakantismus korrekt benennt und definiert, vertrat diesen aber nur als seine eigene Überzeugung, ohne sie – auch innerhalb seiner Gemeinde – zur Glaubensfrage oder zum Kriterium der Katholizität zu machen. Die Kirche ist kunstsinnig ausgestattet und besitzt auch eine sehr schöne Pfeifenorgel. Was die Nachfolge betrifft, ist es erfreulich, wenn die moderate Praxis von Schoonbroodt sich fortsetzt. Das könnte durchaus durch die Piusbruderschaft oder auch durch andere Geistliche geschehen, allerdings nur durch ganz wenige Sedisvakantisten. Gerade wegen der genannten moderaten Praxis Schoonbroodts ist mir seine Exkommunikation völlig unverständlich. Heute, unter Benedikt XVI., würde sie nicht mehr erfolgen und war auch damals schon übertrieben. Wer da überreagiert hat, war eindeutig ein intoleranter Bischof, nicht Pfarrer Paul Schoonbroodt. Dass die Mitbrüder den Trauerfeierlichkeiten großteils ferngeblieben sind, zeugt von der Enge des Geistes und des Herzens, die viele kennzeichnet, die sich gerade in der Kirche für liberal und fortschrittlich halten. Paul Schoonbroodt war ein frommer Landpfarrer im besten Sinne des Wortes, dabei sogar noch gebildeter als der Durchschnittsgeistliche und von feiner menschlicher Wesensart. Sein Schicksal hat ihn zum Sedisvakantisten gemacht; im Alter ist man vielleicht nicht mehr so flexibel, sich in einer persönlich so sensiblen Frage nochmals umzustellen. Die Hauptschuld liegt in diesem Punkt eindeutig nicht beim Verstorbenen. Er möge ruhen in Frieden. Im Blick der Ewigkeit wird zählen, dass er es gut und aufrichtig gemeint hat. Er war nicht der Papst, deswegen kann und konnte man nicht verlangen, dass er hätte unfehlbar sein müssen.