Eher untypisch für das 4. und 5. Jahrhundert nach Christus sei der Bau mit kostbarem Marmor an Boden und Wänden ausgestattet, sagte Stadtarchäologe Andreas Schaub am Mittwoch. In dem Haus mit wahrscheinlich vier Zimmern gab es auch ein Podest. Die Zeit der prachtvollen Wohnbauten sei in dieser Zeit aber schon fast zu Ende gewesen. Die Fachleute rätseln, welche Funktion dieser luxuriöse Bau wohl hatte. Der Fund wurde bei Arbeiten zur Verlegung von Leitungen gemacht. Er soll so weit wie möglich erhalten bleiben.
Möglicherweise hätten sich die Karolinger Aachen nicht ohne Grund als Standort ausgesucht. «Aachen hatte da vielleicht schon einen besonderen Ruf», vermutete Schaub. Diese Annahme sieht er durch einen weiteren spätrömischen Fund gestützt, der unlängst gemacht worden war. Fachleute hatten eine Wehranlage entdeckt, die den Markthügel umfriedet hatte. Die Stadt Aachen ist bisher durch den karolingischen Kaiser Karl (747-814) bekannt und nicht durch die Römer.
dpa