Dabei blicken Trainer Wolfgang Frank und seine Spieler in eine ungewisse Zukunft. Die AS Eupen verhandelt nämlich mit neuen Investoren aus dem Scheichtum Katar.
Alle Mann aussteigen, lautete vor genau einem Jahr das Kommando bei der AS Eupen. Die Geisterbahnfahrt durch das Untergeschoss der ersten Liga mit den Schlenkern durch die Verhandlungszimmer der Gerichte war zu Ende. Um einige Ernüchterungen reicher sollte das Schiff in der zweiten Division wieder durch ruhigere Gewässer gelenkt werden. Für die Kommandobrücke wurden erfahrene Leute gesucht und gefunden. Roland Louf als Direktor und Marc Grosjean als Trainer.
Doch die AS Eupen wäre nicht die AS, wenn es so ruhig und kontinuierlich weiter gegangen wäre. Insofern war der Paukenschlag vom 1. Juli nur bedingt eine Überraschung. Euphorisch präsentierten die, die von der Vereinsführung noch übrig geblieben waren, ihren neuen deutschen Investor: Ingo Klein. Seines Zeichens Spielerberater sowie Sport- und Finanzmanager.
Der italienische Investor Antonio Imborgia, Roland Louf und Marc Grosjean wurden kurzerhand ausgemustert. Denn Ingo Klein hatte seine neue Crew mit im Convoi: Trainer Wolfgang Frank und Direktor Dr. Thorleif Schönfeld. Ähnlich einschneidend verlief der sportliche Neubeginn: 60 Spieler wurden durch das zweiwöchige Trainingslager von Spa geschleust, nur eine handvoll überstand das Casting und konnte am Kehrweg anheuern.
Dort wehte von heute auf morgen ein neuer, frischer und unerwartet starker Wind. Mit Ingo Klein als Finanzier und der Trainercrew um Wolfgang Frank setzte der bis ins Mark erschütterte Erstligaabsteiger sich gleich zu Saisonbeginn an die Spitze und gewann die erste Tranche. Fußballbelgien staunte über eine junge aber stabile Hintermannschaft und das beeindruckende Mittelfeld der AS Eupen. Die Reporter standen Schlange und der nationale TV-Sender Belgacom übernahm die Übertragungen.
Alles lief wie am Schnürchen auf die 1. Division zu. Bis zum 28. November, jenem Tag an dem Ingo Klein unter Betrugsverdacht festgenommen wird. Ohne Ingo Klein lief bei der AS fast nichts mehr wie zuvor. Das Geld und die ordnende Hand des 49-jährigen fehlten an allen Ecken und Enden. Der Vorstand rotiert, die Spieler beginnen zu zweifeln.
In letzter Minute, aber zu spät für neue Transfers, erhält der Verein mit Hilfe des wieder an Bord gekletterten Roland Louf und mit dem Geld von Luciano d'Onofrio seine Lizenz. Das Zittern hinter den Kulissen hat seine Spuren hinterlassen. Den verunsicherten Spielern schwinden in der zweiten Saisonhälfte Kraft und Motivation. Mit der Niederlage in Charleroi geht die Meisterschaft vorzeitig verloren und einige kommen von der Bahn ab.
Saisonbilanz übertrifft alle Erwartungen
Doch die Mannschaft fängt sich noch einmal und spielt eine respektable Endrunde. Am Ende muss Eupen sich allein der stärkeren Ersatzbank des Konkurrenten Waasland-Beveren beugen. Bei aller Enttäuschung über den knapp verfehlten Aufstieg übertrifft eine solche Saisonbilanz alle Erwartungen. Darauf dürfen die Deumelands, Goffins und Postollecs stolz sein. Und sollten sie sich bei Wolfgang Frank, dem Vater dieses Erfolges, und seiner Crew bedanken.
Chef-Trainer Wolfgang Frank hat die Mannschaft geformt und ihre Akteure gefordert und gefördert. Indem er sie unterstützte und niemanden in der Mannschaft und im Umfeld je öffentlich kritisierte oder maßregelte. In einem stürmischen Fußballjahr war Frank zumindest nach außen hin durch nichts zu erschüttern und blieb der Fels in der Brandung. Er hat Beständigkeit und menschliche Klasse gezeigt.
Ihn, seine Trainercrew und die Spieler des Jahrgangs 2011-2012 wird man in Eupen in guter Erinnerung halten. Erinnerung insofern als für viele von ihnen bei der AS schon bald kein Platz mehr sein dürfte. Denn nach den Italienern und dem Deutschen stehen jetzt die Scheichs aus Katar als neue Investoren vor der Tür.
Mit neuen Ideen und Konzepten sowie offenbar auch mit viel frischem Geld. Da heißt es Daumendrücken, dass die Karawane das Ziel erreicht und nicht allzu schnell weiter zieht, in eine andere Kaschämme!
Die AS EUPEN hat sehr viel erreicht während der Saison 2011-2012, denn sie wurde Vizemeister, genau wie der FC BAYERN MÜNCHEN 🙂
.....und Trainer Jupp Heynckes wird bleiben!!!
Die höchstplatzierteste Mannschaft in der DG und der Trainerstab lassen ein gutes Bild zurück.
Die Fahnen bleiben verdientermaßen gehisst.....
Solange sie flattern, ist doch alles in Ordnung. Oder???
das nennt man doch Prostitution!