Einig waren sich alle, dass es Plätze für die Kleinkindbetreuung braucht. Auch die Deutschsprachige Gemeinschaft habe den Bedarf festgestellt. Die Opposition fühlte sich bei der Planung aber übergangen und monierte, dass die Kosten unterschätzt würden.
In Eupen, wo das Regionalzentrum für Kleinkindbetreuung RZKB die Kinderkrippe trage, komme die Stadt finanziell besser weg. Das Kollegium entgegnete, die DG habe sich für "Kunterbunt" als Partner entschieden und das RZKB habe nicht die Möglichkeit, seine Betreuung auf St. Vith auszudehnen. Außerdem könne in einigen Punkten sicher nachverhandelt werden.
Die fünf Eifelgemeinden würden nach Proporz ein mögliches Defizit von maximal 24.000 Euro im Jahr decken. Der Stadtrat von St. Vith hat der Übernahme eines Defizits prinzipiell zugestimmt. Die Kinderkrippe soll auf einer Doppelbaustelle im neuen Wohngebiet "Auf'm Bödemchen" entstehen.
Übernachtungszimmer für Feuerwehr
Bei der St. Vither Feuerwehr wird das Obergeschoss der Rettungshalle ausgebaut. Unter anderem sind zwei Übernachtungszimmer vorgesehen. Das soll dem Bereitschaftsdienst entgegenkommen.
Am Gewerbegebiet St. Vith II beteiligt sich die Stadt St. Vith mit 14.000 Euro an einer dritten Infotafel der SPI, in Nähe der Autobahnausfahrt. Die Tafel samt Haltebucht soll LKW-Fahrern bei der Orientierung helfen. Fragwürdig in Zeiten von satellitengestützten Navigationssystemen, darum enthielten sich gleich sieben Stadtratsmitglieder, die anderen stimmten zähneknirschend zu. Das Gemeindekollegium will bei der SPI aber nochmals auf die korrekte Schreibweise etwa von Straßennamen drängen.
Für Diskussionsstoff sorgte im St. Vither Stadtrat erneut das Thema Energie. Dass sich St. Vith bei der wallonischen Förderkampagne "POLLEC - politique locale énergie-climat" beworben hat, nahm die Opposition notgedrungen zur Kenntnis, auch wenn Leo Kreins nicht den Nutzen "von noch einer weiteren Studie" einsehen wollte und Klaus Jousten solche Initiativen von höherer Stelle als "Augenwischerei" und "Larifari im Sinne der Energiemonopolisten" bezeichnete. Ohne das eindeutig widerlegen zu wollen, versprachen sich Christian Krings und Herbert Grommes davon aber strategische Überlegungen, die man lokal umsetzen könne, ohne Geld an der verkehrten Stelle zu investieren.
Streit um Energiewettbewerb
Bei der Frage, wie die 30 Photovoltaikanlagen verteilt werden aus dem Energiewettbewerb, den St. Vith gewonnen hat, hörte die Freundschaft aber auf. Im Infoblatt der Stadt war angekündigt worden, die Anlagen würden verlost und jeder Haushalt könne sich darum bewerben. Hier sei "voreilig und am Stadtrat vorbei" entschieden worden, kritisierte Leo Kreins. Er vermisste objektive Kriterien und ein klares Reglement, wer überhaupt in den Genuss einer solchen Anlage kommen könne.
Herbert Grommes stellte klar, dass es im Grunde darum gehe, dass die erfolgreichen Bewerber ihre Dachfläche einem Promotor zur Verfügung stellen und im Gegenzug den erzeugten Strom erhielten. Offen sei aber noch, wie viele von den 30 Anlagen privaten Haushalten zu gute kommen und wie viele an öffentlichen Gebäuden angebracht werden. Darüber werde noch im Ausschuss diskutiert. Bislang seien übrigens 400 bis 500 Bewerbungen eingegangen.
Bild: BRF