Ravel, E-Bikes oder Aktionen wie "mit dem Rad zum Arbeitsplatz": all diese Initiativen verdeutlichen den immer größeren Stellenwert, den das Fahrrad in der Gesellschaft einnimmt.
Dennoch wird in vielen Gemeinden bei der Planung von Infrastrukturprojekten noch viel zu wenig aus der Sicht der schwachen Verkehrsteilnehmer gehandelt.
So auch in Eupen. Das ist die Ansicht der Gruppe Radschlag - GRACQ Eupen. Denn für sie ist die Stadt Eupen nicht unbedingt fahrradfreundlich.
Radschlag setzt sich nach eigenen Worten für die Schaffung einer sicheren, flächendeckenden Infrastruktur für Radfahrer ein, die das Fahrrad als tägliches Fortbewegungsmittel nutzen. Daher wurden der Stadt Eupen Vorschläge zur kurz, mittel- und langfristigen Verbesserung der Radinfrastruktur unterbreitet.
Eine Verlängerung der Promenade über den Parkplatz Bushof und das ehemalige Kneipp-Gelände bis zur Herbesthaler Straße ist eine der Anregungen. Aber es wurden auch leichtere Maßnahmen wie die Erneuerung von Fahrbahnmarkierungen oder das Versetzen von Blumenkübeln angeregt.
Bild: Bruno Fahy (belga)
Die Strassen sind, wie zum grossen Teil in Belgien üblich, nicht besonders fahrradfreundlich. Wieso sollte Eupen da eine Ausnahme machen? Viel wichtiger als kurzfristig neue Infrastrukturen zu fordern (die sind natürlich auch wichtig) ist es zunächst einmal, ein Bewusstsein fürs Fahrrad zu schaffen. Dafür muss unsere Gesellschaft kämpfen, denn sonst ersticken wir bald im Verkehrschaos. Jeder Einzelne muss an seinen eigenen Menschenverstand appellieren und einsehen, dass man so oft wie möglich das Auto stehen lässt. Bald sind Gemeinderatswahlen, das ist für die Politiker eine gute Gelegenheit, Massnahmen vorzustellen und in die Wege zu leiten, um die Bürger vom Auto wegzulotsen. Mal schauen, ob das eine Partei in sein Programm schreibt.
Also in Flandern sind Fahrradwege nicht nur üblich, sondern fast überall gegeben.
Sie haben natürlich Recht, dass die DG und die Wallonie erst dieses Bewusstsein schaffen müssen, allerdings sehe ich Fahrradwege da als Basis.
Fahrradwege als Basis wäre schön, ist aber nicht zwingend notwendig. Denn dass es auch ohne geht, beweisen Hunderte Radfahrer in unserer Gegend täglich. Ich bin noch eben nach Vaals gefahren, und ich lebe noch. Übrigens kann man hier von Gemmenich aus Eupen ganz bequem über Schleichwege erreichen, und viele andere Orte auch. Man muss nur wollen.
Wie wäre es dann mit einer Fahrradkarte für Ostbelgien (oder gibt es so etwas vielleicht schon)?
Hier könnten zB. die "gefährlichen" Strassen in Rot und die "Schleichwege" in Grün eingezeichent sein. So kann sich jeder eine schöne und sichere Route durch unsere Region bahnen, und vielleicht nebenbei noch ein paar Schätze entdecken.
Wäre doch mal eine einfache und schöne Initiative, auch für den sonntaglichen Familienausflug mit den "Kleinen"...
Der Rad- und Wanderweg an der ehemaligen Vennbahnroute ist da zB. einer meiner Favoriten.
Die Stadt Eupen ist aber gerade für Kinder und Jugendliche nicht fahrradfreundlich. Auf dem Weg zu Schule gilt wohl nicht das Prinzip: "Man muss nur wollen"!
@Christian Reul: Das VeloTour-Netz umfasst ganz Ostbelgien, ist hervorragend ausgeschildert und führt fast ausschließlich auf Nebenwegen von Ort zu Ort. Sehr zu empfehlen. Die Karte kostet unter 10 Euro.