Kalzip habe Ende März den Zuschlag für den Bau von Teilen der Innen- und der Außenhülle aus Edelstahl erhalten, teilte das Unternehmen am Montag in Koblenz mit.
Zu Details des Auftrags sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte ein Sprecher. Es seien bereits Rohmaterial und eine mobile Produktionsanlage in die Ukraine geliefert worden. Die Bauteile würden dann vor Ort hergestellt.
Den Zuschlag für den Bau der Schutzhülle über dem Unglücksreaktor hatte 2007 die französische Baufirma Novarka erhalten, im März dieses Jahres hatten die Arbeiten begonnen.
Hierfür hatte die finanziell angeschlagene Ukraine 2011 bei einer internationalen Tschernobyl-Geberkonferenz Spendenzusagen von rund 670 Millionen Euro bekommen. Der bogenförmige Schutzmantel mit einer Länge von 150 Metern und einer Höhe von 105 Metern soll verhindern, dass radioaktive Partikel austreten.
Im Atomkraftwerk Tschernobyl, 100 Kilometer nördlich von Kiew, war am 26. April 1986 der vierte Reaktorblock explodiert. Von der Ukraine aus breitete sich die Wolke über Teile Westeuropas aus. Mindestens 10.000 Menschen starben laut Schätzungen an den Folgen der Katastrophe.
Kalzip gehört nach eigenen Angaben zu Tata Steel Europe, einer Tochter des indischen Stahlkonzerns Tata Steel. Das Unternehmen beschäftigt rund 600 Mitarbeiter, 250 davon in Koblenz. Zudem gibt es Produktionsstandorte in Großbritannien, China, den USA und Singapur.
dpa - Bild: epa