Er gilt als die gute Seele der Kirche, er kümmert sich um die Vorbereitung der Gottesdienste, organisiert und repariert, was anfällt, und hat ein offenes Ohr für die Gemeindemitglieder.
Zu seinen Aufgaben gehört: das Priestergewand in der passenden liturgischen Farbe heraussuchen, dafür sorgen, dass alles für die Eucharistiefeier bereit steht, die liturgischen Gefäße vorbereiten.
Dass er auch an Sonn- und Feiertagen antreten musste, hat dem Vater von drei Söhnen nie etwas ausgemacht. Er hat sich gerne engagiert, auch als Lektor und Kommunionhelfer im Gottesdienst oder als Ansprechpartner für die Gemeindemitglieder.
An der Orgel wird er ab und zu noch sitzen. Hier und da will er noch eine Messe spielen. Denn der Königin der Instrumente gilt seine große Liebe. Nachdem Josef Schür zehn Jahre als Küster in der Vituskirche gearbeitet hatte, bot man ihm 1985 auch die Stelle des Organisten an. Küster und Organist - das war für ihn ein Traumberuf.
Einen Nachfolger gibt es nicht. Für die Sonntagsmessen werden sich vier Organisten die Arbeit teilen, und an Werktagen wird die Gemeinde künftig ohne Orgel auskommen müssen. Der Kirche wird Josef Schür verbunden bleiben. Doch erst einmal gönnt er sich eine Auszeit - auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Am Ostermontag bricht er auf. 40 Tage wird er unterwegs sein, um besinnlich den neuen Lebensabschnitt zu beginnen.