Nach Ansicht von Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz ist die Arbeit der Vertretungen in Brüssel und Berlin für Ostbelgien überlebensnotwendig, Kritiker monieren jedoch die hohen Kosten.
Allein für das Frühlingsfest kommende Woche in Berlin wird die Deutschsprachige Gemeinschaft 18.000 Euro ausgeben.
Wegen der Krise wird es aber auch im Bereich Außenbeziehungen noch in diesem Jahr Kürzungen geben. Das hat der Ministerpräsident heute in Brüssel bei der Vorstellung seiner „Außenpolitik“ erklärt.
Die Deutschsprachige Gemeinschaft könnte ohne ihr dicht gefülltes Kontaktbuch nicht überleben, sagt Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz. Neben den Dienstleistungen für den Bürger und der Infrastrukturpolitik seien die Außenbeziehungen die dritte Säule.
Kontakte knüpft und pflegt die Deutschsprachige Gemeinschaft mit einem rund 20-köpfigen Team in Eupen, Brüssel und Berlin. Die Arbeit komme dem Bürger zu Gute. Ostbelgien schaut sich im Rest des Landes an, wie man erfolgreich Politik im Alltag gestalten kann. Erfahrungen werden aber auch durch Austausche mit Partnern im benachbarten Ausland und in Europa gesammelt.
Beispiel: Förderpädagogik. Hier arbeitet die Deutschsprachige Gemeinschaft eng mit Partnern aus der Schweiz, Luxemburg und dem Saarland zusammen. Aber auch bei anderen Fragen, unter anderem mit deutschen Partnern, seien die Dienstwege oftmals kurz. Koordiniert wird das Ganze von der Vertretung in Berlin.
Auch das Brüsseler Büro der Deutschsprachigen Gemeinschaft knüpft und unterhält Kontakte: zu belgischen und europäischen Partnern. Allein im vergangenen Jahr gab es im Haus der Gemeinschaft in Brüssel über 70 Versammlungen. Außerdem hat der Dienst knapp zehn Veranstaltungen organisiert - darunter den Karnevalsabend „Brüssel außer Rand und Band“ und den Festakt zum Tag der Gemeinschaft. In diesem Jahr wird die Deutschsprachige Gemeinschaft sich im Europa-Parlament präsentieren können. Eine Woche lang wird sich bei der EU alles um Ostbelgien drehen.
Wegen der angespannten Finanzlage plant die Regierung Abstriche auch im Bereich Außenbeziehungen, doch Termine außerhalb von Köln und Trier werde es auch in Zukunft geben. Denn bei den Missionen und Veranstaltungen in Deutschland, Österreich und anderswo in Europa ginge es immer darum, Brücken zu bauen und das Leben der Menschen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu verbessern.
Bild: BRF TV
Der Beginn von Einsicht! Das hätte ich ihm garnicht zugetraut...
Trotzdem : es bleibt noch viel zu tun... äähhh ... zu streichen, angefangen bei Eisenhüttenstadt, Meck-Pomm, Thüringen und ähnlichem Gedöns. Ob wir 70.000 Ostbelgier, davon ca. 40.000 wirklich von der DG betroffene Bürger (0 bis 100Jahre alt), nun unbedingt 4 Leute in Berlin brauchen, das ist auch so eine Frage. Viele nützliche Kontakte ließen sich in Brüssel anbahnen; alle Länder, Teilgebiete, Organisationen, Lobbyisten und sonstiges Zeug sind dort vertreten. Mehr Meetings mit interessanten Leuten (auch mit Hergereisten - zu ihrer jeweiligen EU-Vertretung, meine ich) ließen sich dort rationell organisieren. 70 "Versammlungen" - ab 2 Personen - sind ja nun wirklich keine Auslastung für die vorhandene, kostspielige aber m.E. trotzdem gerechtfertigte DG-Dependance in Brüssel (wenn man sie denn auch intensiver nutzen würde). Gelegentliche Reisen von DG-Leuten in beschränkter Anzahl und mit klaren Zielsetzungen zur Vertiefung dieser Brüsseler Kontakte sind dann auch wirtschaftlich vertretbar und sinnvoll. Eine Vertretung in Berlin (wohin dann auch noch ständig hiesiges DG-Personal pilgern muss) sind für unsere kleine Gemeinschaft (nicht mal autonome Region!) wirklich anmaßend, genauso wie der Ausspruch unseres MP „Die Außenbeziehungen sind für die DG eine Überlebensfrage“…. Ja wo leben wir denn? In einer Welt ohne Internet, im Tal der Ahnungslosen? Das Meiste ist m.E. Wichtiggetue und Suche nach Ego-Schmeicheleinheiten für immer dieselbe Person… Tut mir leid.
Klar, dass Networking an sich eine gute Sache ist. Unter anderem – aber nicht immer nur - auch für den ganz persönlich, der auch Knoten häkelt. Das kann dann bei der Karriereplanung ganz hilfreich sein und ich bin überzeugt, dass unser MP nicht schon im nahenden Alter von 65 Lenzen den Hammer und die Sichel ganz aus den Händen legen wird... Wer aber zu hoch greift gilt unter seinesgleichen und bei seinen Untergebenen schnell als anmaßend. Und wenn einer sein Netzwerk so ostentativ "raushängen lässt", ist das den Leuten "jenseits des Knotens" oftmals garnicht recht. Und denen, die das alles bezahlen müssen, erst recht nicht...
AUS DEM BRF-BERICHT: "Allein für das Frühlingsfest kommende Woche in Berlin wird die Deutschsprachige Gemeinschaft 18.000 Euro ausgeben."
Was gibt es denn für die DG in Berlin zu feiern? Den schönsten Schuldenberg? Oder feiert die Lambertztruppe ihre teure Wagenflotte. Lambertz nimmt den A8 / Di Rupo reicht der A6.
Statt Frühlingsgefühle bekomme ich eine eiskalte Wut.
Solche Politiker lachen uns Bürger doch nur aus.
"Die Außenbeziehungen der DG sind ein umfangreicher Haushaltsposten in Höhe von 3,2 Millionen Euro, bei einem Gesamthaushalt von rund 200 Mio. Euro", wird Herr Lambertz im GE zitiert. "Davon entfallen 1,6 Millionen auf Subventionen im Rahmen des Europäischen Sozialfonds und 637.000 Euro auf laufende Ausgaben". Wie soll man das verstehen? 3,2 Mio - 0,637 (Gehälter und Mieten bzw. Infrastruktur) = 2,563 Mio andere Kosten, davon 1,6 Mio Deckung aus einem Sozialfond?
Es wäre interessant zu wissen, welche Kosten in diesen Beträgen enthalten sind und wie die sich aufschlüsseln. Bei 20 Personen, die laut MP Lambertz im Bereich Außenbeziehungen beschäftigt sind (davon 4 in Berlin!) und einem Durchschnittseinkommen von ca. 40.000.- brutto per anno (13 Gehälter, ohne Arbeitgeber-Soziallasten), können m.E. 637.000.- Euro die oben interpretierten laufenden Kosten nicht decken.
Mir scheint, dass Herr Lambertz mit diesen generellen Zahlen entweder der Frage von Ecolo nach den Details der Reisekosten der Minister ausweichen möchte, oder aber - in dem Fall, wo er sie doch noch zu nennen gedenkt - diese dann relativieren bzw. minimisieren könnte...
Die Funktionskosten (637.000.- Euro?) sollen nun also um 10% gekürzt werden (es geht also doch!), aber bei Gesamtkosten von 3,2 Mio stellen 64.000.- Euro Einsparung effektiv nur 2% dieser Gesamtkosten dar. Sieht irgendwie nach Irreführung des "einfachen" Bürgers aus... Oder sehe ich das falsch?
Herr Vomberg, Sie verstehen wohl nichts von 'networking', oder? ... 😉
Das sind ganz wichtige und selbstlose Verpflichtungen unserer "Fürstenfamilie" bei den Großen dieser Welt. Die opfern sich auf, bringen Stunden in ihren "chauffierten Pkws" zu, langweilen sich auf Empfängen und vernachlässigen ihre - hoffentlich - daheim gebliebenen Familien...