Bei der Organisation des Cwarmê in Malmedy kann man von Routine reden. Immerhin wird diese ganz besondere Form des wallonischen Karnevals nach offizieller Lesart schon zum 554. Mal begangen.
Zwar hat man sich noch im vergangenen Jahr eine Neuerung herausgenommen und den großen Umzug am Sonntagnachmittag aus praktischen Gründen "andersherum" laufen lassen - weil es aber ganz gut funktioniert hat, soll es auch dabei bleiben, sagt Zugleiter Walter Querinjean vom Malmeyder Verkehrsverein, der sich ohnehin mit den beteiligten Gruppen und Vereinen abstimmt.
Nun wird sich der unbedarfte Cwarmê-Besucher vielleicht darüber wundern, dass der Malmedyer Umzug immer mal wieder ins Stocken gerät. Das ist aber gewollt. Es gehe nicht darum, dass die Zugteilnehmer nur an den Zuschauern vorbeiparadieren, erklärt Walter Querinjean. Vielmehr soll das Publikum mit allerhand Schabernack einbezogen werden.
Der wallonische Cwarmê unterscheidet sich nun mal grundlegend vom rheinischen Karneval, wie er sonst in Ostbelgien gefeiert wird. Das fängt schon an im Vorfeld, wenn die "Fettdonnerstage" Gelegenheit bieten, sich einzustimmen.
Und das ist längst nicht der einzige Unterschied. Wenn man aber genau hinsieht, finden sich auch Parallelen. Anders als im rheinischen Karneval spielen die Schnapszahl 11 und ihre Vielfachen keine Rolle. Wenn im kommenden Jahr die 555. Auflage des Cwarmê ansteht, ist das aber auch für Walter Querinjean und alle anderen Malmedyer etwas Besonderes.
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