Einmal tief durchatmen: Jari-Matti Latvala, der seit Freitagnachmittag die Rallye von Schweden anführte und dem ein Reifenschaden kurz vor Schluss noch fast einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte, gewinnt die Rallye von Schweden zum zweiten Mal in seiner Karriere.
Im Ziel hat der Finne (Ford Fiesta RS WRC) 16,6 Sekunden Vorsprung auf Mikko Hirvonen im Citroën DS3 WRC. Im norwegischen Ford-Duell um den letzten Podiumsplatz behält Mads Östberg die Oberhand. Petter Solberg fährt auf Rang vier, vor dem Russen Evgeni Novikov (ebenfalls Ford Fiesta).
Sechster wird Weltmeister Sébastien Loeb, der durch den Sieg der Power Stage die drei zusätzlichen Punkte einheimst. Citroëns Nummer eins hatte sich nach einem Dreher früh aus dem Rennen um den Schweden-Sieg verabschiedet. Platz zwei der Power Stage geht an Petter Solberg, das letzte Pünktchen an Sieger Latvala.
Premiere für Neuville: Nach dem frühen Aus bei der Rallye Monte-Carlo kommt der 23-jährige Hünninger bei seinem zweiten Auftritt im Citroën DS3 WRC - erleichert und glücklich - ins Ziel. "Das erste Mal auf Schnee, das war wirklich schwierig für uns. Wir haben viel gelernt und werden nächstes Jahr sicher schneller sein. Danke an das Team, das Auto war einfach perfekt."
Thierry Neuville: Platz 12!
Thierry Neuville fuhr auf Rang 13 ins Ziel, kletterte dann aber um noch einen Platz nach oben, weil Proton-Pilot PG Andersson von den Stewards nach der abschließenden Kontrolle mit einer Zeitstrafe belegt wurde. Platz 12 also für das Citroën Junior Team Neuville/Gilsoul.
WM-Stand nach zwei Läufen:
1. Sébastien Loeb/Daniel Elena (Frankreich/Monaco, Citroën DS3 WRC) 39 Punkte
2. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (Finnland, Citroën DS3 WRC) 32
3. Petter Solberg/Chris Patterson (Norwegen/Großbritannien, Ford Fiesta RS WRC) 29
4. Jari-Matti Latvala/Mi Anttila (Finnland, Ford Fiesta RS WRC) 26
5. Evgeni Novikov/Denis Giraudet (Russland/Frankreich, Ford Fiesta RS WRC) 20
WP23 - Rammen2
Spitzenreiter Jari-Matti Latvala geht mit 12,9 Sekunden Vorsprung auf Verfolger Mikko Hirvonen in die Power Stage. Nach Reifenschaden und Zeitverlust in der vorigen Wertungsprüfung gewann der Finne die letzte längere Wertungsprüfung der Rallye Schweden vor Mads Östberg, der damit wohl den letzten Podestplatz in der Tasche hat. Petter Solberg war nur Sechstschnellster und hat jetzt 38 Sekunden Rückstand auf Östberg.
Thierry Neuville liegt 4,66 Kilometer vor Schluss weiter auf Rang 13. Trotz eines erneuten Drehers nahm er Andreas Mikkelsen, dessen Reifen in die Knie gehen, 6,8 Sekunden ab. "Ich wollte etwas Tempo machen und habe mich wieder gedreht. Aber ich bin nicht am Limit gefahren, meine Reifen machen keine Probleme." Der Hünninger hatte bei der WP22 von Mikkelsens Pech (Reifenschaden) profitiert und war wieder vorgerückt. Neuville/Gilsoul haben 17,2 Sekunden Rückstand auf PG Andersson (Rang 12) und 11,3 Sekunden Vorsprung auf Mikkelsen.
WP22 -Lesjofors2
Beim zweiten Lauf zur Rallye-WM wird es kurz vor Schluss doch noch einmal spannend. Spitzenreiter Jari-Matti Latvala fing sich einen Reifenschaden ein. Sein Vorsprung auf Mikko Hirvonen schmolz von 35 auf acht Sekunden. Auch der Norweger Petter Solberg fing sich einen Plattfuß ein, verlor 30 Sekunden und den dritten Gesamtrang. "Es sind einfach viel zu viele Steine auf der Strecke", erklärte Solberg den Reifenschaden. Damit klettert sein Landsmann Mads Östberg aufs Treppchen.
Da Andreas Mikkelsen im Skoda Fabia S2000 ebenfalls durch einen Plattfuß viel Zeit liegen ließ, klettert Thierry Neuville auf Rang 13. Er hat allerdings nur 4,5 Sekunden Vorsprung auf seinen alten IRC-Rivalen. "Ich wollte etwas mehr angreifen als heute Morgen und habe mich gedreht. Das hat sicher zehn Sekunden gekostet. Ansonsten ist alles gut gelaufen", so der 23-Jährige im Ziel. Für Paulo Nobre ging es nicht so glimpflich aus: Der brasilianische Mini-Werkspilot steckt wieder im Graben. Auch Ott Tänak kämpft erneut mit Problemen - möglicherweise hat der Motor den Geist aufgegeben.
WP21 - Hagfors1
Bei zweiten Lauf zur Rallye-WM in Schweden fährt Jari-Matti Latvala im Ford Fiesta dem Sieg entgegen. Die "Generalprobe" für die Power Stage, bei der am Nachmittag zum Abschluss der Rallye nochmal Extra-Punkte verteilt werden, gewann zwar der Norweger Mads Östberg, Latvala nahm Hirvonen aber erneut ein paar Zehntel ab. Damit hält der finnische Ford-Werkspilot seinen ehemaligen Teamkollegen weiter auf Distanz. Latvala hat 35,6 Sekunden Vorsprung auf Hirvonen im Citroën DS3.
Mads Östberg schob sich durch die Bestzeit erneut näher an Petter Solberg und das Treppchen heran. Östberg hat nur noch 4,9 Sekunden Rückstand auf Petter Solberg. Dahinter folgen Evgeni Novikov, Sébastien Loeb, Henning Solberg und Patrick Sandell. Thierry Neuville will nichts mehr riskieren, fährt die 17. Zeit (+11,9 Sekunden auf Ösberg) und bleibt auf Rang 14. "Wichtig für uns ist jetzt, anzukommen."
WP20 - Rammen1
Mit der zweiten Bestzeit des Tages setzt sich Spitzenreiter Jari-Matti Latvala aus Finnland im Ford Fiesta RS WRC weiter ab. Latvala hat nun 35,3 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten, seinen ehemaligen Teamkollegen Mikko Hirvonen im Citoën DS3 WRC. Im norwegischen Duell um den letzten Podiumsplatz geht es weiter heiß her: Mads Östberg ist erneut Zweitschnellster (+0,4 Sekunden), Petter Solberg Drittschnellster (+3,0). Solbergs Vorsprung schmilzt auf 6,8 Sekunden.
Thierry Neuville musste sich im Kampf um Platz 13 geschlagen geben. Lokalmatador PG Andersson war im Proton Satria Neo S2000 6,8 Sekunden schneller als der St. Vither im Citroën DS3 WRC. Neuville hat jetzt auf Rang 14 sechs Sekunden Rückstand auf Andersson.
WP19 - Lesjofors1
Zum Auftakt der letzten Etappe hat Jari-Matti Latvala seine Siegesambitionen noch einmal untermauert. Über die 15 Kilometer lange Prüfung "Lesjofors1" war er in 9:10,3 Minuten der Schnellste und nahm Verfolger Mikko Hirvonen (Rang vier) 7,6 Sekunden ab. Mit einer zweitschnellsten Zeit erhöht Mads Östberg (+3,0) den Druck auf Petter Solberg (+4,7). Platz drei und vier trennen nur noch 9,4 Sekunden. Evgeni Novikov war Fünftschnellster (+8,1), vor Weltmeister Sébastien Loeb (+12,1).
Der ostbelgische Rallyefahrer Thierry Neuville kam mit 39,6 Sekunden Rückstand auf Latvala ins Ziel der 19. Wertungsprüfung. Der 23-Jährige bleibt in der Gesamtwertung weiter auf Rang 13, hat allerdings nur noch 0,8 Sekunden Vorsprung auf Lokalmatador PG Andersson. Neuville will kein Risiko gehen und unbedingt die Rallye beenden.
"Alles ist perfekt gelaufen, wird haben nicht einen Fehler gemacht und sind sogar einige gute Zeiten gefahren. Das macht mich sehr stolz. Ich bin absolut zufrieden!", so Thierry Neuville am Donnerstag im Tagesziel. "Sobald ich merke, dass alles passt, gebe ich etwas mehr Gas. Wenn das nicht der Fall ist, dann fahre ich ... ein bisschen wie meine Oma. Ich will unbedingt das Ziel sehen."
wrc/km