Sieben Frauen und fünf Männer werden ab Montag den Prozess verfolgen und am Ende ein Urteil fällen. Der 62-jährige Bruno Werner aus Homburg in der Gemeinde Bleyberg ist des dreifachen Mordes und der vorsätzlichen Brandstiftung angeklagt.
Bruno Werner selber erschien an diesem Mittwoch vor Gericht. Er war im Mai vergangenen Jahres von der Lütticher Anklagekammer bis zum Prozessbeginn freigelassen worden.
Opfer starben durch Schädelverletzungen
Am 25. Oktober 2007 meldete sich Bruno Werner bei der Polizei. Er habe seine 61-jährige Frau und seine beiden Kinder im Alter von 17 und 19 Jahren getötet. Die Polizei fand Bruno Werner in der Nähe seiner Opfer im Haus der Familie in Hombourg. Beim Eintreffen der Polizei stand das Gebäude in Flammen.
Alle Opfer hatten schwerste Schädelverletzungen. Seine Frau Maria-Irène und seine Tochter Helena waren mit jeweils zehn, sein Sohn Borbe mit dreißig Axtschlägen getötet worden. Mutter und Sohn fand man im Eingangsbereich des Gebäudes, die Tochter zugedeckt in einem Stall.
Im Verhör gestand Bruno Werner die Tat. Er habe diese seit Langem geplant gehabt. Den Verlust seines Arbeitsplatzes sowie finanzielle Probleme habe er vor der Familie verschwiegen. Er habe die Rückkehr seiner Tochter von ihrem Schulaufenthalt in Schweden abgewartet um die Tat zu begehen. Sie war auch das erste Opfer von Bruno Werner und wurde von ihm erschlagen, als sie sich gerade die Schuhe zuband. Auch würgte er sie mit einem Elektrokabel.
Danach tötete er seinen Sohn als der sich im Hof des Anwesens befand. Anschließend erwartete er seine Frau vor dem Eingang des Anwesens, um auch sie zu erschlagen.
Persönlichkeit des Angeklagten
Gegenstand der Verhandlungen wird sicherlich die Persönlichkeit des Angeklagten sein. Der Pädagoge Bruno Werner war spezialisiert auf Konfliktbewältigung und Kommunikation. Wenige Monate vor der Tat hatte er seinen Arbeitsplatz verloren und litt angeblich unter dieser Situation. Experten sagen, Bruno Werner leide unter einer schweren narzisstischen Persönlichkeitsstörung.
Generalanwältin Pascale Schils vertritt die Anklage. Dreifacher Mord und vorsätzliche Brandstiftung lautet sie. Verteten wird der Angeklagte von Victor Hissel. Dem Angeklagten steht ein Übersetzer zur Seite, da der Prozess in Französisch stattfindet.
Bis heute bestreitet Werner mit Vorbedacht gehandelt zu haben. Am Montag, dem 13. Februar beginnt der eigentliche Prozess. Fünf Tage sind vorerst angesetzt.
belga/vk - Bild: Michel Krakowski (belga)