"Wir können sowieso nichts daran ändern", schloss Klaus Jousten nach ein paar punktuellen Anmerkungen und stand mit Leo Kreins vom Ratstisch auf.
Bürgermeister Christian Krings machte daraufhin seinem Ärger Luft: Diese Reaktion, "loszupoltern und sich dann aus dem Staub zu machen", sei eines Stadtrates "unwürdig" und spreche für den Frust der Opposition.
Weitere Mitglieder der Mehrheitsfraktion schlossen sich dieser Meinung an.
Vorher hatte Finanzschöffe Herbert Grommes die nach seinen Worten "gute Finanzlage" der Stadtgemeinde St. Vith dargelegt, angesichts von vergleichsweise niedrigen Steuersätzen und sinkender Schuld. Und angesichts des drittgrößten Investitionshaushalts in 24 Jahren (5,3 Millionen).
Sanierung des Sport- und Freizeitzentrums
Einen bedeutenden Teil dieses Investitionshaushalts machen die Sanierung, der Umbau und die Erweiterung des Sport- und Freizeitzentrums (SFZ) in St. Vith aus, das 35 Jahre auf dem Buckel hat. Nach dem Dach und dem sekundären Heizungsnetz steht das dritte Teilprojekt im Rahmen der umfangreichen Sanierung an: der Hallenboden. Genau genommen sind es zwei Böden: der in der großen Sporthalle und der im Keller, im sogenannten "Judoraum".
Wie die Schöffin Christine Baumann erklärte, haben die Stadt, der Betriebsleiter und die Nutzer des SFZ gemeinsam die bestmöglichen Lösungen geprüft, sich die Vorteile von punktelastischen und flächenelastischen Schwingböden erläutern lassen und andere Sporthallen besucht. Ergebnis: mit der Art des Linoleumbelages, wie er da ist, sei man ganz gut gefahren - nicht zuletzt auch die Roller Bulls, die in der Halle trainieren und ihre Spiele austragen, was in puncto Bodenwahl eine Sondersituation darstelle, so Christine Baumann.
Auch der Aufbau bleibe im Grunde wie er ist. Angepasst wird die Einzeichnung der Spielfelder - auch hier mit besonderem Blick auf den Basketball. Der Sportraum im Keller erhält einen gedämmten PVC-Boden. Macht alles in allem gut 140.000 Euro ohne Mehrwehrtsteuer.
Auch wenn Leo Kreins und Klaus Jousten, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht den Saal verlassen hatten, das Projekt "Sanierung des SFZ" grundsätzlich mittragen, bemängelten sie die Vorgehensweise bei den Teilprojekten. Leo Kreins fragte nach dem "Ende der Fahnenstange", wenn ständig Änderungen vorgenommen und Summen erhöht würden. Argumente, die das Kollegium mit dem Hinweis auf den Vergleich von Äpfel und Birnen wiederlegte. Angesichts des beantragten Gesamtpakets mahnte Klaus Jousten, sich die Auftragserteilung für Teilprojekte von der bezuschussenden Behörde DG absegnen zu lassen.
Das jetzt verabschiedete Lastenheft für die Erneuerung der Böden legt auch ein Zeitfenster fest, und zwar in der betriebsärmeren Zeit zwischen dem 1. Juni und dem 15. August. Die Arbeiten am Dach, die schon bald beginnen könnten, seien so oder so wetterabhängig, hieß es, und wegen der Erneuerung des sekundären Heizungsnetzes müssten die Nutzer des SFZ wohl mit zwei Wochen Schließung um Ostern herum rechnen.