Wer vermutet hatte, dass es ein langer Abend würde, sah sich getäuscht. Die Kommunalvertreter arbeiteten die einzelnen Tagesordnungspunkte zügig ab. Lediglich zwei Tagesordnungspunkte wurden kritisch hinterfragt: der Haushalt 2012 der Gemeinde und der Haushalt 2012 des ÖSHZ.
Die steigenden Ausgaben des ÖSHZ seien zum Teil den zu erwartenden Sparmaßnahmen des Föderalstaates geschuldet, führte Denis Barth aus. Doch auch Projekte zur Eingliederung in Arbeit und die Begleitung Betroffener in den Arbeitsmarkt verschlinge viel Geld. Zu rechtfertigen sei der Anstieg mit einer einhergehenden kontinuierlichen Verringerung der Arbeitslosigkeit in den zurückliegenden anderthalb Jahren.
Auch der Haushalt der Kommune fand in Teilen Zustimmung. So wurden die Investitionen bei der Sanierung der Gemeindeschule Hergenrath oder die Erneuerung der Schützenstraße wie auch weitere Projekte als Zukunftsorientiert begrüßt.
Sorge bereitet der Personaletat, der immerhin rund 40 Prozent des Budgets beansprucht. Doch Gehälter, Indexanpassungen, Pensionsrückstellungen und zusätzliches Personal muss eine gut funktionierende Gemeinde nun einmal bereit stellen.
Marcel Strougmayer stellte noch einmal klar, dass der Haushalt aus Sicht der SP die soziale Fürsorge vernachlässige. Man werde sich deshalb bei der Abstimmung über den Haushalt der Stimme enthalten.
Louis Goebbels von den Liberalen bemängelte, dass anstehende Anleihen im Haushalt 2012 nicht berücksichtigt seien. Der Erklärung von Bürgermeister Grosch, dass das Geld noch nicht aufgenommen sei und damit auch keine Zinslast anfalle, somit auch eine Relevanz für den aktuellen Stand nicht gegeben sei, mochte Ratsherr Goebbels nicht folgen. Die PFF verweigerte als einzige Fraktion dem Haushalt 2012 ihre Zustimmung.