Zum Aktionstag waren nach Angaben aus Gewerkschaftskreisen mindestens 20.000 Demonstranten angereist. Die sozialistische und die christliche Gewerkschaft hatten zu der Solidaritätsdemonstration für die Lütticher Stahlarbeiter aufgerufen.
Gegen 11:30 Uhr versammelte sich der Protestzug auf dem Boulevard d'Avroy zu Füßen des Denkmals zu Ehren Karls des Großen. Dort ergriffen die Gewerkschaftsdelegierten das Wort. Gegen 13 Uhr wurde die Kundgebung aufgelöst. Die Kundgebung verlief anscheinend ohne Zwischenfälle.
Die Gewerkschaften protestieren gegen die geplante Schließung der letzten Hochöfen in der Lütticher Region. 581 Arbeitsplätze gehen direkt verloren. Allerdings werden voraussichtlich auch zahlreiche Zuliefererbetriebe in der Region in Schwierigkeiten geraten.
Wegen des Aktionstages war mit zahlreichen Behinderungen gerechnet werden, unter anderem bei den öffentlichen Verkehrsmitteln und bei der Müllabfuhr. In den Schulen in Lüttich gibt es keinen normalen Unterricht. Außerdem haben in zahlreichen Unternehmen Personalmitglieder die Arbeit niedergelegt.
Ostbelgien: Busverkehr und Müllabfuhr betroffen
Der Protest hat auch Auswirkungen auf Ostbelgien. Im öffentlichen Personennahverkehr der Region Verviers-Eupen haben die Angestellten aus Solidarität mit den Beschäftigten des Stahlkonzerns Arcelormittal beschlossen, für 24 Stunden die Arbeit niederzulegen. Von dem Streik sind auch die Zugverbindungen der SNCB in der Provinz Lüttich betroffen.
In Kelmis wird der Müll nicht abgeholt. Die Sammlung wird am Samstag nachgeholt.
rtbf/est - Bild: Nicolas Lambert (belga)