Sieben Jahre nach dem Nagelbombenanschlag von Köln hat sich Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) bei den Opfern entschuldigt.
«Wir bedauern es sehr, dass wir die Opfer zu Tätern gemacht und bei dem Anschlag einen kriminellen Hintergrund vermutet haben», sagte der SPD-Politiker am Sonntag bei einem gemeinsamen Besuch mit dem türkischen Außenminister Ahmet Davutoglu in der Kölner Keupstraße.
Bei dem Anschlag in der überwiegend von Türken bewohnten Keupstraße waren 2004 22 Menschen verletzt worden. Jahrelang hatte die Polizei hinter dem Attentat eine Abrechnung im kriminellen Milieu vermutet. Jetzt gehen die Ermittler davon aus, dass das Zwickauer Neonazi-Trio für den Anschlag verantwortlich war.
Davutoglu verurteilte die Anschläge. «Sie sind nicht nur ein rechtsradikaler Akt gegen die Türken, sondern auch gegen die deutsche und auch europäische Kultur.» Als Zeichen für ein gemeinsames und gelungenes Zusammenleben schlug der Außenminister vor, den 9. Juni zu einem Gedenktag zu machen.
dpa - Bild: Oliver Berg (epa)