So ist es heute in der Internetausgabe der Tageszeitung "Le Soir" zu lesen. Hintergrund ist das Ringen um die Anzahl der Ministerposten für Frankophone und Flamen.
Laut Verfassung darf der Ministerrat nicht mehr als 15 Köpfe zählen. In Artikel 99 heißt es wörtlich: "Vom Premierminister abgesehen muss der Ministerrat ebenso viele Minister französischer wie niederländischer Sprache aufweisen."
Dies bedeutet: Premierminister plus sieben Frankophone und sieben Flamen oder Premierminister plus sechs Wallonen und sieben Flamen. Auf flämischer Seite drängt man darauf, den zukünftigen Premier Elio Di Rupo als Bestandteil der frankophonen Gruppe anzusehen.
Die Lösung in dem Konflikt könnte laut "Le Soir" aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft kommen. Dann nämlich, wenn sich zu den sieben Flamen und sieben Frankophonen etwa ein Karl-Heinz Lambertz oder Edmund Stoffels als deutschsprachiger Föderalminister hinzugesellen würde. "Alle zufrieden. Möglich, auf dem Papier. Man amüsiert sich", so das Blatt abschließend mit einem Augenzwinkern.
soir/rs - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)
"In Artikel 99 heißt es wörtlich: “Vom Premierminister abgesehen muss der Ministerrat ebenso viele Minister französischer wie niederländischer Sprache aufweisen.”
Dieser Gesetzesartikel zeigt die Doppelmoral der belgischen Politik.
Einerseits ist darin festgelegt, dass die Bevölkerungsanzahl in dieser Frage keine Rolle spielen darf, andererseits gilt das dann aber nicht für alle Sprachgruppen.