Allein in Oudler schlagen Kanalisation und Wasserleitung mit 720.000 Euro ohne Mehrwertsteuer zu Buche. Reulands Bürgermeister Joseph Maraite sprach von "Pflichtaufgaben", die der Gemeinde vom Straßenbau oder der Wasserverteilungsgesellschaft auferlegt würden.
Darum wollte er sich von der Opposition nicht aus der Reserve locken lassen, was die Zu- oder Absage anderer Projekte anging. Die Opposition hatte Klarheit darüber verlangt, ob in Oudler eine Mehrzweckhalle gebaut werde oder nicht. Aus einer längeren Aussprache schlossen alle Beteiligten, dass die Chancen "wohl sehr gering" seien, dass sich da in den nächsten Jahren etwas tun werde.
Dexia
Roland Lentz erkundigte sich nach den finanziellen Auswirkungen der Dexia-Krise für die Gemeinde. Schöffe Karl-Heinz Cornely konnte nur eine vorläufige Antwort geben: Auf rund 70.000 Euro belaufe sich nach seinen Auskünften der Verlust einschließlich der vor zwei Jahren gewährten Kapitalerhöhung um 50.000 Euro. Man habe sich halt auf den Rat der Fachleute verlassen und sei insofern hintergangen worden.
Die Liste "Wir für Euch" hatte die Kapitalerhöhung damals abgelehnt, um ein Zeichen gegen das "Zocken" mit öffentlichen Geldern zu setzen, wie Roland Lentz erklärte - im Nachhinein sehe er sich bestätigt.
N62
Zur Sprache kam erneut die Regionalstraße N62. Die Liste "Zukunftsorientierte Kommunalpolitik" regte an, auf Höhe des "Lengeler Bahnhofs" eine 70er Zone einzurichten. Dazu gebe es Überlegungen beim Bauherrn, dem wallonischen Straßenbauministerium, sagte Bürgermeister Joseph Maraite.
Bis zum endgültigen Abschluss der Arbeiten sei auf dieser Strecke ohnehin Vorsicht geboten. Das gelte auch für die Stelle, an der der RAVeL-Weg die vielbefahrene Straße überquert. Eine Unterführung habe die wallonische Behörde strikt abgelehnt - stattdessen seien dort ähnliche Vorsichtsmaßnahmen geplant wie bei einem vergleichbaren Gefahrenpunkt am Ortseingang von Malmedy.
Atomenergie
Wie andere Gemeinden auch, hat die Gemeinde Burg Reuland eine Resolution zur Atomenergie gefasst. Die "Resolution als solche" sei in Ordnung, meinte Roland Lentz, nur solle die Gemeinde dann auch als Vorreiterin in Sachen alternative Energien auftreten, was gerade bei der Stromversorgung nicht der Fall sei.
Immerhin hat der Gemeinderat eine neue Zusatzprämie für Thermographie an Gebäuden festgelegt. Mit einer Wärmebildkamera können dabei Schwachstellen in der Isolation nachgewiesen werden. Die Gemeinde beteiligt sich mit 100 Euro an den Kosten einer solchen Thermographie.