Die Anzahl und die Dauer der Unterbringungen steigen. Diesen Trend spüren auch die Sozialdienste in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Wie sie damit in Zukunft umgehen wollen, haben die siebzig Teilnehmer der Zukunftskonferenz Jugendhilfe in Eupen erarbeitet.
"Wir gestalten die Jugendhilfe und unsere Zusammenarbeit". So das Motto der Zukunftskonferenz Jugendhilfe. Rund 35 ostbelgische Sozialdienste hatte der Begleitausschuss Jugendhilfe eingeladen. Alle diese Sozialdienste sind in ihrer Arbeit direkt oder indirekt mit den Problemen von Kindern und Jugendlichen konfrontiert. In Untergruppen haben sie die aktuelle Situation analysiert.
Ein Trend ist von vielen Sozialdiensten erkannt worden. Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund erfordern eine sehr komplexe Arbeitsweise. Vor allem die sprachlichen Hürden erschweren die Kommunikation sowohl mit den Kindern als auch mit deren Eltern. Die Sozialdienste beobachten aber auch eine Zunahme von psychiatrischen Erkrankungen bei Kindern. Und dies bereits im jungen Alter. Dann sind da auch noch viele junge Mütter, die mit der Erziehung der Kinder schlichtweg überfordert sind.
Um all diese schwierigen Herausforderungen zu meistern, wollen die Sozialdienste ihre Arbeit in Zukunft besser vernetzen. Eine bessere Kommunikation untereinander und nach außen sind die konkreten Wünsche der Sozialdienste. Darüberhinaus will man die Jugendhilfearbeit ausweiten.
Die Schulen gelten als Stimmungsbarometer für Entwicklungen bei Kindern und Jugendlichen. Dieses Potenzial will man nutzen. Auch die Wirtschaft will man miteinbeziehen, um jungen Erwachsenen den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. Und natürlich auch die Politik. Minister Mollers hatte deshalb die Gelegenheit, sich den Fragen und Vorschlägen der Teilnehmer in einer Diskussionsrunde zu stellen.