Sie hatten die Nacht in ihren Büros verbracht und nichts zu essen bekommen. Den Geiseln gelang es schließlich, die Polizei zu veständigen, die die Aktion beendete.
Als die Polizei auftauchte, wies die Gewerkschaftsleitung die Stahlarbeiter an, die Manager gehen zu lassen, um ihnen Schwierigkeiten mit der Justiz zu ersparen.
Ein Gewerkschaftssprecher verabschiedete sie mit höhnischen Worten: Es sei unpassend, sich zu beschweren, wenn man seinen Betrieb nicht leiten könne und Hunderte Arbeitnehmer an die Tür setze.
Jetzt suchen die Gewerkschaften nach Ansprechpartnern auf höherer Ebene. Sie wollen auch Politiker der Region einschalten.
Die Gewerkschaften wollten mit der Aktion den Sozialverhandlungen mehr Nachdruck verleihen. Sie fordern Klarheit über die Zukunft des Standortes Lüttich. Arcelor hatte vor kurzem den zweiten Hochofen in Lüttich vorübergehend stillgelegt.
Die Verhandlungen über die Folgen der Stillegung für die Belegschaft waren gestern gescheitert. Einen neuen Termin zur Wiederaufnahme der Verhandlungen gibt es bislang nicht. Der Streik am Standort Lüttich geht weiter.
b/fs - Bild: Michel Krakowski (belga)