
Zweithäufigstes Gemüse sei die Möhre mit 2100 Hektar, teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag mit. Rang drei belegt laut Anbauerhebung Spinat mit fast 1600 Hektar.
Die Gemüsebauern sind mit diesem Jahr nicht zufrieden: «Es war bescheiden, von Anfang bis zum Ende», sagte der stellvertretende Geschäftsführer beim Provinzialverband der Rheinischen Obst- und Gemüsebauern in Bonn, Peter Muß.
Die Erzeuger klagen über niedrige Preise: Sie sind abhängig von großen Abnehmern im Lebensmitteleinzelhandel. «Wenn dort bestimmte Obst- und Gemüsesorten plötzlich nicht mehr geordert werden, bricht der Markt zusammen», sagte Muß. Außerdem ging im Frühsommer nach dem Ausbruch der gefährlichen EHEC-Darmkrankheit der Absatz drastisch zurück.
Zu den Gewinnern beim Anbau zählen Grünkohl und Spinat: Die Fläche legte gegenüber 2010 um 20 sowie elf Prozent zu. Beide Gemüse werden oft für die Lebensmittelindustrie angebaut. Auch Kohlköpfe haben einen großen Anteil: Weißkohl, Blumenkohl, Kohlrabi und die anderen Sorten wachsen auf fast einem Viertel der Freilandgemüsefelder. Das Gros der Flächen liegt im Rheinland, etwa ein Drittel in Westfalen.
Rosenkohl aber kommt immer seltener aufs Feld. Um 75 Prozent brach die Anbaufläche ein. Das liege an der aufwendigen und teuren Ernte der Röschen von Hand, erklärte der Provinzialverband. Landwirte in Belgien und den Niederlanden setzen auf ihren großen Flächen Erntemaschinen ein und können deshalb billiger verkaufen.
dpa - Bild: Daniel Karmann (epa)